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Die Baukunst Alt-Münchens

II. Abschnitt: Baugeschichtliche und bautechnische Erläuterungen zu den Stadtbildern.

49. Das <a title=St. Annakirchlein href=../../suchen/suchen.php?suchen=St. Annakirchlein>St. Annakirchlein</a> (in der jetzigen Damenstiftstraße) und das <a title=Indersdorfer Klosterhaus href=../../suchen/suchen.php?suchen=Indersdorfer Klosterhaus>Indersdorfer Klosterhaus</a>.

49. Das St. Annakirchlein (in der jetzigen Damenstiftstraße) und das Indersdorfer Klosterhaus.

Abb. 49. Das St. Annakirchlein (in der jetzigen Damenstiftstraße) un das Indersdorfer Klosterhaus.

Das Dörflein Altheim war nach übereinstimmenen Ansicht er Erforscher Alt-Münchens die älteste Niederlassung im späteren Stadtbereich des alten Münchens; dieser Stadtteil, obwohl seit 1319 in die erweiterte Befestigung einbezogen, bewahrte noch lange seinen ländlichen Charakter und wird noch im Jahre 1408 als besonderer Stadtteil bezeichnet.90)

Am Altheimereck besaß das Kloster Indersdorf ein Klosterhaus mit großem Hof und Garten mit zwei Gotteshäusern; zu dem kleinen gotischen Kirchlein, dem St. Annakirchlein, wurde im Jahre 149691) der Grundstein gelegt (der Abbruch erfolgte, als man im Jahre 1735 zur Errichtung der nunmehrigen Damenstiftskirche schritt); über das zweite Gotteshaus, größer als da erste, mit achteckigen, von einer Kuppel gekrönten Turm, ist man vollständig im Dunkeln. Dr. Karl Trautmann vermutet aber mit Recht, daß diese Kirche die ehemalige, später verödete, und in Privatbesitz übergegangene Dorfkirche von Altheim ist. Weder weltliche noch geistiche Quellen, weder die städtischen Grundbücher noch die älteren Martrikeln des Bistums Freising und die Urkunde des Kloster Indersgorf erwöhnen des Baues, obgleich dessen Existenz durch Sandtner Holzmodell und die Stiche von Volkmer, Hollar und Merian zweifelloserwiesen ist.


90) Das gottselige München, S. 578
91) Alt.München, S. 53.

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