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I. Cultanlagen
Maximilian I. von dessen Sohn Ferdinand Maria durch H. C. Asper erbaut und 1660 geweiht (vgl. S. 47). Es ist ein einfacher Renaissancebau mit Querschiff und rechtwinkligem Chorabschlusse. Die mit jonischen Pilastern verzierten Pfeiler theilen die Nebenschiffe in Kapellenr ume, die jedoch vermittelst schmaler Durchg nge unter sich in Verbindung stehen. Bemerkenswerthes besitzt die Kirche, die jetzt von den zur Abtei S. Bonifaz geh rigen Benediktinern des Erziehungsinstitutes besorgt wird, nichts. Auch das Aeussere hat durch den zopfigen Classicismus toscanischer Ordnung in welchen es N. v. Schedel 1802—11 an Fronte und Langseite kleidete, nicht gewonnen. Die Facade des Erziehungsinstitutes bietet ein Spezimen des Zopfstyles dar.
Die Josephspitalkirche, nur vom Innern des Josephs-Spitals selbst zug nglich, da die Altarwand an die Strasse gleichen Namens st sst, befindet sich auf der Stelle der Privatanstalt des Baders Melch. Pruggsperger, welche schon von Churfürst Maximilian I. 1626 beträchtlich dotirt und baulich erweitert worden ist. ln seiner gegenw rtigen Gestalt stammt jedoch der ausgedehnte Complex mit Kirche erst aus dem Jahre 1682. Die Kirche ist ein schlichter Betsaal mit gedrücktem Gewölbe und ohne weitere als Pilastergliederung. Den Namen hat das seit 1842 von barmherzigen Schwestern bediente Gebäude von dem Kirchenpatron, welchem auch das neue, den Tod des hl. Joseph darstellende Hochaltarrelief gewidmet ist. Sonst enthält die Kirche keinerlei Merkwürdigkeit.
Die St. Elisabeth-Herzogspitalkirche in der Herzogspitalgasse wurde neben dem kurz vorher gegründeten Hospital für kranke Hofbediente von Herzog Albrecht V. 1550 durch den Hofarchitekten H. Schöttl erbaut. Doch ist in baulicher wie in Ausstattungshinsicht bis auf das rundbogige Gewölbe, welches in der Netzconstruction noch die Nachwirkung der Gothik verräth, zu verschiedenen Zeiten ver ndert worden, hauptsächlich i. J. 1676. Damals wurde namentlich die im Rufe der Wunderkraft stehende Madonna unter dem Kreuze, 1650 von Tobias Bader gefertigt, nach dem linken Seitenaltar versetzt, der jetzt die Hauptrolle der ganzen Kirche spielt. Dem Spital gegenüber war 1715 durch die Churfürstin Therese Kunigunde, Gemahlin Max Emanuels ein Kloster angebaut, welches den Servitinen eingeräumt wurde. Das Spital wurde 1800 aufgehoben, das Gebäude durch Verkauf in Privatbesitz gebracht der Fonds aber mit jenem des benachbarten Josephspitals vereinigt. Die Kirche erfreut sich der „Maria in sieben Schmerzen‘‘ wegen einer grossen Beliebtheit und wird reich mit Geschenken bedacht, worunter eine leider zu kleine Madonna in Bronze von Prof. Zumbusch, welche an der kahlen Facade angebracht ist und von einem Gelübde während der Choleraepidemie 1854 stammt.