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der Marktplatz, welcher ursprünglich ans stliche (Thalburg) Thor gestossen, so ziemlich ins Centrum der Stadt gelangt. Lag auch die Veste etwas abseits, so verliehen doch andere hervorragende Geb ude diesem Verkehrsherzen zu der Belebtheit auch eine gewisse Würde. Am oberen Theile des Platzes erhob sich, wahrscheinlich ganz frei stehend, das Recht- oder Dinghaus, in oder bei welchem die ffentlichen Gerichtschrannen stattfanden, welche dom Getreidemarkt, der bis zum Ende der vierziger Jahre unseres Jahrhunderts auf dem Platze, ursprünglich aber in den beiderseitigen Lauben abgehalten wurde, den Namen Schranne, zuletzt auch dem ganzen Platze, welcher übrigens noch auf dem Merian’sclien Plane ..der Markt“ heisst, die bis zur Mitte unseres Jahrhunderts übliche Bezeichnung gab. Vor dem Dinghaus an der Stelle der jetzigen Mariensaule stand die herzogliche Münze, welche jedoch 1295 bei einem Aufstande der Bürgerschaft in Folge der Münzverschlechterung. an welcher man auch den die besserhaltigen Pfennige aufkaufenden Juden einen wesentlichen Anthoil zuschrieb, zerst rt wurde, was zwar durch dio Bürgerschaft mit Geld gesühnt werden musste, ohne dass indess das Geb ude an der ursprünglichen Stellt; wieder hergestellt ward. Es baute vielmehr an deren Stelle der Ritter Ainwig tier Gollir die Allerheiligen- oder Go llir k apclle, welche 1480 abgebrochen wurde. Am stlichen Ende des Platzes erhob sich das Rathhaus, wo noch las ltere Rathhaus, im Plano wohl wenig ver ndert, sich befindet. Von der Anlage dieses Geb udes erfahren wir vor 1315 nichts zuverl ssiges; denn erst nach dieser Zeit scheint der Hauptbau, der noch bestehende Saalbau n rdlich vom Thortlmrm neu und zwar in der Hauptsache schon in der gegenw rtigen Gestalt erbaut worden zu sein. Der T’heil rechts vom Thurm ist aber ein Aggregat von mehreren ursprünglich schwerlich für magistratische Zwecke errichteten Geb uden, erstlich dem sog. kleinen Rathhaus, dann dem mit diesem gegen Westen durch einen Bogen verbundenen st dtischen Archiv, w hrend sich stlich las alte Kauf- und Waghaus, bis auf die neuere Zeit Schmalzwage genannt, anschloss. Der Saalbau war für den st dtischen Iteclit- sprnch und für Festlichkeiten angelegt und enthielt ausserdem im Erdgeschoss einen Durchgang mit Brodb nken, die schon 1330 urkundlich erw hnt werden und noch bestehen. Das sog. kleine Rathhaus, 1365 „der Bürger Hofstatt“ genannt, war ursprünglich wohl ebenso wie das 1443 vom Magistrate erkaufte Haus des Ritters Gollir (das st dtische Archiv) Privathaus und wahrscheinlich ebenfalls dem Genannten geh rig. Das Gollir’sche Haus (Archiv), in Steinbau hergestellt, was zu Ende des 13. Jahrhunderts nur bei wenigen Privatgeb uden der Fall war, geh rt zu den ltest erhaltenen H usern Münchens; verdankt aber seine Erhaltung vorzugsweise seiner versteckten Lage hinter der südlichen H userreihe des Schrannen- und nunmehrigen Marienplatzes, Nr. 3 des Petersplatzes