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Die alten Geb ude sind insgesammt verschwunden; denn auch das jetzt sog. Ruffinihaus an der Ecke gegen die Sendlingergasse, welches dem ltesten Sohne Ludwig des Bayers, n mlich Ludwig dem Brandenburger, geh rte und 1348 durch die Ermordung seines Vertrauten, des Herzogs Conrad von Teck, eine gewisse Berühmtheit erlangte, ist in seiner jetzigen Gestalt wenig mehr als ein Jahrhundert alt. Vom Rindermarkt aus führen jetzt drei Passagen nach dem ihm in der Hauptsache parallel laufenden Rosenthal, früher Krottenthal, welches ebenso der leoninischen Kanallinie am Kusse des Stadthügels entsprach, wie der Rindermarkt dem Plateaurande. Die Niederung jenseits des Canals aber hiess und heisst noch der Anger. Schon der Name besagt, dass hier Felder, Wiesen und G rten sich ausbreiteten. wie denn auch seit der ltesten Zeit hier die Stadtbleicho sich befand, die 1421 vergr ssert werden musste. Doch hatte in der Zeit der Herstellung der usseren Mauer das Gewerbe von diesem Gebiet Besitz ergriffen, uud besonders Tuch- und Lodenmacher, Leinweber und F rber siedelten sich hier an. Oeffentliche Geb ude sind daher weniger hier zu suchen. wenn auch ein magistratisches Manglia us und eine st dtische Walkmühle erw hnt werden. Auch blieb noch immer so viel Wiesenraum, dass sich nicht blos der Name des Viertels in seiner realen Bedeutung erhielt. sondern dass auch hier die Messe (Dult) abgehalten wurde. Es ist dies die noch bestehende aber l ngst verlegte Jakobidult, so genannt von der Oert- lichkeit vor dem Jakobskloster wie von der Zeit dos Patrociniums desselben, in welcher sie abgehalten wurde und noch wird. Das Verbindungsg sschen zwischen Sendlingergasse und Anger hat auch daher den Namen Dultgasse erhalten. Vor diesem Wiesenplatzo auf dem Blachfelde war ferner schon im 16. Jahrhundert die Schiessst tte für die Armbrustschützen, auf welcher nicht blos die Uebungen. sondern auch Festschiessen abgehalten wurden, und zwar bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Erst 1613 finden wir die Schiessst tte vor das Neuhauserthor an die Stelle verlegt, wo sie bis in die vierziger Jahre unseres Jahrhunderts noch bestand, nemlich an das westliche Ende der noch nach jener Anlage genannten Schützenstrasse, bis die Hereinziehung des Bahnhofes vom Marsfelde zn deren Verlegung auf die H he über der Thercsienwiese zwang. Die stattlichen B ume derselben erhielten sich zum Tlieil noch bis in die sechziger Jahre. Das wichtigste Geb ude am Anger war aber das Angerkloster mitder J a k o b s k i r c h e, 1204 von Ludwig d. Kelheimer für die Minoriten gegründet. Letztere ist die ltest erhaltene Kirche Münchens, da die jetzige Peterskirche fast vom Grunde auf einem sp teren Wiederaufbau zu verdanken ist. Doch ist nach Beschaffenheit derselben, namentlich nach Gestalt der Fenster wie des usseren Bogenfrieses, welche dem Ueberg-angsstyle angeh ren, immerhin zweifelhaft, ob der jetzige Bau der ursprüngliche selbst sei. Jedenfalls aber muss er