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noch im 13. Jahrhundert so hergestellt worden sein, wie er der Hauptsache nach noch besteht, wahrscheinlich schon vor der Abtretung des Klosters an die Olarissinen von S flingen bei Ulm, nachdem Ludwig der Strenge den Minoriten 1286 ein neues Kloster in der Nahe der Burg erbaut hatte. Nach diesem Wechsel wurde erst eine gr ssere Kirche am Anger noting, da die Nonnen die alte Jakobskirche als Clausurkirche für sich in Anspruch nahmen. Die neue Kirche stürzte nach nur hundertj hrigem Best nde ein (1404), ward aber sogleich wieder, natürlich im gothischcn Styl, aufgeführt, in welcher Gestalt sie sieh wenigstens im Innern bis jetzt erhalten hat, w hrend das Acussere 1810 eine h chst ungeschickte Umgestaltung beziehungsweise Ummantelung erfahren hat. Den frommen Frauen von S. Jakob am Anger fehlte es auch nicht an dem h sslichen Gegenhilde eines profanen Frauenhauses daselbst. Nachdem schon im 14. Jahrhundert neben dem Schwa- bingerthor ein solches bestanden hatte, das aber 1436 abgebrochen worden war, sah sich der Magistrat genüthigt, ein neues in demselben Jahre bei der Sehleifmiihle an der Mauer der Mühlgasse zu erbauen und davon sogar eine Beute zu ziehen. Solche Nachbarschaft mochte freilich besseren hier angesiedelten St nden weniger behagen als das Kloster. So den ,.Herren am Anger", einer angesehenen Patrizierfamilie, die vom 13. bis zum 17. Jahrhundert in den h chsten Aomturn vork mmt, oder den M nchen von Tegernsee, welche schon 1300 das Eckhaus an der Tegernsoerstrasse erwarben. — Monumentale Geb ude dieses Viertels waren mir die st dtischen Zeugh user am sog. Heumarkt, sowohl das unansehnlich einst ckige lange „Stadthaus“, in welchem die Büchsen bewahrt wurden und nebenan das 14,'il erbaute neue Zeughaus, usserlich noch wenig ver ndert, innen aber mit Verstiimlniss und Geschmack neuerlich restaurirt. Das letztere war für die gr sseren Geschütze bestimmt, die jedoch nicht mehr im ursprünglichen Best nde dort angetroffen werden, da die zum Theil recht interessanten Werke in verschiedenen Zeiten eingesehmolzen oder als altes Metall verkauft worden sind, wofür die von K nig Max I. geschenkten Geschütze dort bewahrt werden. Von dem Anger abgesondert und sieh an das „Thal“ legend begegnet uns endlich in dem Viertel zwischen Sendlingergasse und Thal noch eine ausgedehnte und wichtige Anlage des mittelalterlichen Münchens, das h. Geistspital. Unmittelbar vor dem Thalburgthor hatte n mlich eine aus unvordenklicher Zeit stammende Kapelle bestanden, der li. Katharina geweiht und als Eremitenkapelle vielleicht sogar lter als die Stadt. Die Klause mag unbewohnt auch nach der Stadtgründung fortbestnnden haben und wurde wohl haupts chlich Veranlassung zur Gründung eines Pilgerbause.s durch Ludwig den Kelheimer 1204, in welchem krankenpflegende Augustiner eingesetzt wurden. Die Kapelle blieb bis 1253, in welchem Jahre Otto der Erlauchte das Pilgerhaus in ein allgemeines Spital um-