Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
den zwei fast genau int rechten Winkel zusammenstossenden Hauptlinien der Schwabinger- und Kautingerstrasse oder richtiger in ihrer ganzen Ausdehnung und modernen Bezeichnung Wein- und Theatinerstrasse einerseits, Kaufinger- und Neuhausergasse anderseits und vom Glacis (Karlsplatz und Maximiliansplatz) an der dritten Seite abgegrenzt wurde. Der leoninische Theil desselben kann als das Gebiet der Frauenkirche betrachtet werden; das ganze Viertel aber fasst sich unter dem Namen Kreuzviertel zusammen, welcher wie alle Viertelnamen aus der Zeit Ludwig des Bayers stammend nichts mit der eben erw hnten Kreuzkirche oder Kreuzstrasse zu thun hat, welche Benennungen erst im 15. Jahrhundert entstanden, sondern von dem Mittelpunkt des Stadttheils, der alten Kreuzstrasse, dem jetzigen Promenadeplatz, abgeleitet ist. Hie Zeit der Kntstehung des Frauenkirchleins ist unbekannt; doch ist aus vielen Gründen wahrscheinlich, dass sie noch in das 12. Jahrhundert f llt. Erst hundert Jahre nach der Erw hnung des ersten Pfarrers von S. Peter wurde demselben die Eigenschaft einer selbst ndigen Pfarrei zu Theil (1271). Es scheint jedoch wahrscheinlich, dass schon vorher dem vermehrten frommen Bedürfnisse dadurch hVehnung getragen worden sei, dass' man neben die ursprüngliche Kapelle eine Kirche gebaut habe, und die Frauenkapelle jetzt in eine Michaels-, d. h Todten- und Friedhofskapelle umgewandelt habe. In der That sind bei dem Legen der Gasleitung am Frauenfreithof im August 1849 die Reste einer Kirche (und nicht einer Kapelle) mit einem Schilfe von etwa 80 L nge und 30' Breite und einer Apsis von circa 20' L nge, ferner mit den Fundamenten von zwei Thürmen an der Westseite gefunden worden, und zwar so sitnirt. dass die Tlnirme etwa da standen, wo jetzt das Fraueng sschen mündet, w hrend das Schiff dem jetzigen Dom parallel sich gegen Osten erstreckte. Zwischen den Thürmen (westlich) lag der Haupteingang, ein zweites Portal war südlich am Mazarig sschen, wo davon noch die Beste gefunden wurden, ein drittes gegenüber. Dass diese Kirche gothisch war, m chte ich mit Sighart und Mayer nicht annchmen: wenn nicht romanisch, so war sie h chstens dem Lohergangsstvle angeh rig: auch war sie nicht einmal basilikal wie S. Peter, sondern wahrscheinlich einschiffig weshalb sie in einem p pstlichen Breve von 1273 trotz ihrer Dimensionen simplex eapella genannt werden konnte. Doch entsch digte für diese Einfachheit überreicher Altarschmuck (es werden nicht weniger als 24 Alt re nachgewiesen). Glasgem lde in den Fenstern, welche im Hinblick auf Tegernsee keineswegs für gothisehen Styl sprechen, und einige Denkm ler, von welchen freilich das prachtvollste das noch erhaltene Steinmal des Kaisers Ludwig des Bayers erst 1438 hergestellt worden ist. — Daneben bestand die lteste Marienkapelle, wie erw hnt, wahrscheinlich noch fort als Michaelskapelle und zwar an der Stelle des Chors der jetzigen Frauenkirche. Diese Kapelle hatte namentlich die Aus-