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Bautechnischer Führer durch München 1876

I. Epoche des Mittelalters

Brücklein über den leoninischen Stadtgraben und eine Thür zum Kreithof. Zwischen dem lteren Neuhauserthor (sch nen Thurm) und dem sp teren nocli bestehenden Neuhauser- oder Karlsthor befanden sich der Neuhniisergasse entlang, welche das sog. Haberfeld durch- schnitt und im Gebiet des dein Kloster Sch ftlarn geh rigen Grundbesitzes des Konradhofes auch noch zwei Gultanlagen aus dein 13. Jahrhundert. Zun chst eine Kirche oder Kapelle des h. Nikolaus unbekannter Entstehung, wahrscheinlich aber von den M nchen zu Sch ftlarn erbaut, und schon um 1300 urkundlich erw hnt. Sic stand an der Stelle der jetzigen Michaelskirche und wurde 1583 bei Anlage des Jesuitoncollegiums abgebrochen, Ihr gegenüber gründete unmittelbar vor dem alten Thore des sog. sch nen Thur- mes Herzog Kudolph, Ludwig des Strengen Sohn, der Stammvater der Pf lzcrlinie und somit des jetzt in Bayern regierenden Wittels- bach'schen Hauses 1290 den Augustinern ein Kloster, welches 1290 bereits bewohnt war. Der seit der Erweiterung von 1458 stattliche gothische Bau der Augustinerkirche erfuhr 1620 seine Umgestaltung im Benaissancestyl, in welcher die Kirche, nsserlieh h chst nüchtern, bis auf den heutigen Tag erhalten ist, freilich seit der S cularisation ihrer ursprünglichen Bestimmung entzogen und in eine Mnuthhalle verwandelt, w hrend die weiten B ume des Klosters, des sog. Augustinerstocks zwischen der Weiten-, Sch tfler- und Augustinergasse zu verschiedenen Gerichtsh fen wie zu Privath usern benutzt sind. Die Strasse, welche hinter dem sp teren Pfarrhause zu U. L. K. der leoninischen Grabenlinie folgend zwischen dem Kanfingcrthor und den Augustinern in die Neuhausergasse mündet, hiess das Freiinauergassel (Augustinei'g sschen). Anderseits trennte die Steindlgasse (seit Williem V. Weite Gassei den Augustinerstoek von dem Sch ftlarn’schen Grundstück und nachmaligem Jcsuitencollegium. Sonst spielt schon im mitteralterlichen München in diesem Viertel die Kreuzstrasse (Promenadeplatz) eine Bolle, welche sogar, wie schon erw hnt worden ist, dem Stadtviertel den Namen gegeben hat. Es war in ltester Zeit auch hier ein Ort für l ndliche Geh fte, wie in der That das Vingergiissl, das seinen Namen Fingergasse erst im vorigen Jahre in Folge Erweiterung in .,Malleistrasse“ umge ndert hat, zur „Sehwaig“ führte, die Hartmannsstrasse „Krautgasse“ hiess und dieheutigcSalvatorstras.se ..Kuhgasso“ oder „hinter der Chu“, wovon nur mehr der „Kuhbogen“, an der Mündung in die Theatinerstras.se seinen Namen erhalten hat. Sowohl die Strasse vom Promenadeplatz nach dem ehemaligen Frauenthor (jetzt Pfandhausstrasse) wie die ihr parallele jetzige Prangersgasse scheinen den seiner Entstehung nach unbekannten Namen „Pran- dasgasse“, wohl durch „vordere“ und „hintere“ unterschieden, geführt zu haben. „Hinter der Chu“ aber wurde anl sslich des Abbruches

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