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Hereinleitung des Canals in die Stadt, welcher his auf die neueste Zeit gr sstentheils ungeschlossen war. Die darüber führende Brücke hiess ursprünglich Horbruck, woraus im Laufe.der Zeit missverst ndlich Hochbruck geworden ist. Von dem uralten H nsercomplex auf der anderen Seite des Burgquartiers, nemlich zwischen der Dieners- und der Weinstrasse ist nur noch ein Geb ude in der Gruftgasse wenigstens von geschichtlicher Merkwürdigkeit. Die Gasse hatte ihren früheren Namen von den seit den frühesten Zeiten hier wohnenden Juden, von welchen 1287 anl sslich einer Judenverfolgung mehr als Hundert daselbst den Tod in den Flammen ihrer eigenen H user gefunden hatten. Herzog Ernst verlieh ihnen das Recht, Schule und Gottesdienst in der Judengasse abzuhalten; nachdem sie aber schon sein Sohn Albert 111. wieder aus München verbannt hatte, erhielt dessen Leibarzt 11. Hartlieb das Schul- und Bethaus. Dieser aber verwandelte den unterirdischen Schulraum in eine Kapelle, deren in Holz geschnitzte „Pieta“ als wunderth tig galt, und erbaute darüber eine Kirche ..Unser Liebfrauen Neustift“. Die Kirche ist 1805 wieder in ein Privathaus umgewandelt worden, g nzlich abgebrochen aber ward auch dieses 1866 zum Zweck der Erweiterung des Polizeigeb udes. so dass nur noch der Name der Gasse an jene Krypta erinnert. Damit ist die Topographie des mittelalterlichen München im Allgemeinen wie in den nennenswertliesten Einzelheiten gegeben. In kitn tier isolier Hinsicht muss zugestanden werden, dass die Residenz der bayerischen Herzoge hinter den bisch flichen und Reichsst dten dos jetzigen Landesgebietes weit zurückstand, und dass die entschiedene Inferiorit t nicht blos in dem Mangel an Bruchsteinen ihren Grund hat. Denn es wurde nicht blos weit weniger geleistet’als in jenen St dten, welchen besseres Material und namentlich der der mittelalterlichen Architektur so entsprechende Sandstein zu Gebote stand, wie in den lteren St dten an der Donau, am Rhein und Main, sondern selbst entschieden weniger, als in den St dten der norddeutschen Tiefebene, wo bei gleichem Mangel an Haustein der Backsteinbau eine ungleich h here und frühere Reife erlangt hat. Es fehlte überhaupt an Formensinn, und erst in der zweiten H lfte des 15, Jahrhunderts enstanden auch in München Werke, welche eine kunstgeschichtliche Stelle beanspruchen k nnen. In der romanischen Epoche ging München in Hinsicht auf Kunst v llig leer aus. Die fünf leoninischen Thore, welche nur in v lligem und selbst das Gew lbe des Durchgangs erneuerndem Umbau aus dem 14. und 15. Jahrhundert auf sp tere Zeiten gekommen sind, waren auf alle F lle g nzlich schmucklose, lediglich auf den fortificatorischen Zweck berechnete massive Thurmbauten ohno künstlerische Gliederung, da man sonst ohno Zweifel wenigstens die Hauptpfeiler erhalten haben würde. Die lteste noch aus dem