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Bayer in schwarz und rothen Feldern, verziert waren. Mehren Thürmen blieb übrigens der Name von dem darauf gemalten Bildwerk bis in sp tere Zeit und l nger als sich die Malereien selbst erhielten. Auch in den Strassen war gemalter Schmuck der H user h ufiger als architektonischer und einige Werke der Art, wie der Rosenstock an einem Hause der Rosengasse, S. Georg und der Lindwurm an der Ecke der Weinstrasse und des Marienplatzes, der Affe an der Laurentiuskapelle u. s. w. wurden zu f rmlichen Wahrzeichen und der Anlass zu Strassen- oder Hausnamen und zu mancher Legende. Nicht ganz ohne künstlerische Nachwirkung wurden auch die Regulirungsverordnungen dos Kaisers dadurch, dass die Beseitigung der st renden Vorbauten, Lauben und Freitreppen gelegentlich den einen oder andern Erker aus den W nden trieb. Die Landestheilungen, Familienzwiste und der Rückgang der Bedeutung des wittelsba elfischen Hauses nach dem Tode Ludwig des Bayers hemmten für ein halbes Jahrhundert auch den Aufschwung Münchens. Die Gothik zwar überwand auch hier und trotz der Ungunst der Zeiten das Stadium der ersten Einfachheit und nüchternen Zweckm ssigkeit, und der vergr sserte Neubau von S. Peter, der 1365 im gothischen Style vollendet wurde, zeigte auch schon mehr Gliederungsreichthum als der 1327 begonneneWiederaufbau der hl. Geistkirche; aber doch konnte das Werk an künstlerischer Bedeutung nicht mit den Leistungen anderer St dte gleichen Ranges sich messen. Auch lagen beide Bauten noch zu sehr in den Fesseln der Pl ne und erhaltenen Theilc der alten, als dass, wie es der Gothik unentbehrlich ist, eine wahrhaft künstlerische Conception vom ersten Steine an sich harmonisch h tte entwickeln k nnen. In Ermangelung gr sserer Aufgaben entfaltete daher die Gothik ihre sch neren Bliithen vorzugsweise im Kleinen und in tektonischen Werken des Inneren. Der enge Raum der Frauenkirche z. B. konnte die Alt re kaum mehr fassen. in deren Herstellung die Opferwilligkeit der Stifter wie die Geschicklichkeit der Steinmetze und Holzschnitzer das Vorhandene zu überbieten strebten. Für die Ausschmückung des Rathhauses, besonders im Innern war 1371 so viel geschehen, dass die st dtischen Mittel dadurch v llig ersch pft waren. Diess dürfte freilich nicht allzuhoch anzuschlagen sein, denn in Folge des Umstandes, dass man sich bis in’s 15. Jahrhundert hinein nicht entschliessen konnte, die Isarbrücken in Stein herzustellen, wie dem Uferschutz eine solidere Behandlung zu Theil werden zu lassen, und im Innern sowohl die Schindeld cher als die Fachwerk- und Holzbauten gründlich zu beseitigen, verschlangen fast allj hrlich elementare Ereignisse so grosse Summen, dass schon ein kleiner Luxus den Rest in Anspruch nahm und für gr ssere Bauten, in welchen sich die Reichsst dte damals vorzugsweise auszeichneten, keine Mittel übrig blieben. Die Opferwilligkeit der Bürger konnte aber schon deswegen keine so grosse sein, wie in den Reichsst dten, weil weder Handel noch