Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Adol mit einer Reihe von Pal sten, die tlieils in die Regierungszeit Carl Alberts, theils in die Periode seines Nachfolgers AIa Joseph III. fallen. So das Palais T rring Guttenzoll, erbaut von Couvillier und Gunezrainer, und das Preys in gpalais, erbaut von Effner, beide 1740 begonnen und hübsche Beispiele des Rococostylos, beide aber leider sowohl durch innere Adaptionen zum Postgeb ude und für die b. Hypotheken- und Wechselbank wie durch einseitige Anbauten der Zeit K nig Ludwigs L, nemlich durch die Colonnade der Post am Max-Joseph-Platze und durch die Feldherrnhalle als Abschluss der Ludwigsstrasse in ihrer Gesammtwirkung beeintr chtigt; ferner das gleichfalls von Couvillier erbaute fürstlich Porcia’sche Palais, jetzt Geb ude der Museumsgesellschaft in der Promenadestrasse, das jetzt erzbisch flic he Palais unweit davon in derselben Strasse, das Arcopalais in der Theatinerstrasse u. s. w., welche selbst dem churfürstlichen Bibliothek- und nachherigen Akademiegeb ude, sp ter Cotta- und jetzt Guggenheimorpalais in der Weinstrasse kaum nachstanden, das Prinz C1 o m e n s p a 1 a i s (jetzt Cadct- tencorpsgeb ude) sogar weit übertrafen. Den h chsten künstlerischen Werth dürfte unter allen genannten die Facade des Museumsgeb udes in Anspruch nehmen, an welcher sich Couvillier nicht blos als Doco- rateur, sondern auch als tüchtiger Architekt erwies und unter anderem das verschobene Viereck des Areals auch in den verschobenen Winkeln aller Gliederungen zum Ausdruck brachte. Speciiisch Rococo aber erscheint das Aeussere des Bank-(Preysing)Geb udes, indem hier unter Hintanhaltung eigentlich architektonischer Gliederung die phantastische Stuccodecoration fast ausscliliessend die Wandfl chen belebt. — Die Lust zu baulicher und decorativer Th tigkcit drang endlich auch zu den Bürgerst nden herab. Erst jetzt verloren die Privath user ihre gothische Gestalt, freilich zumeist ohne reichen Ersatz, da die Kargheit der Mittel in der damals keineswegs wohlhabenden und handeis- wie industrieth tigen Stadt nur wenig zu tliun erlaubte. Das Bedeutendste leisteten in bürgerlichen Kreisen wohl die Künstlerbrüder Asam, Egid der Stuccator und Cosmas der Maler, welche in der Dreifaltigkeitskirche, in der Damenstiftskirche, in der S. Annakirche am Lechel. in der zerst rten Kirche Maria Einsiedeln zwischen Thalkirchen und Mittersendling u. s. w. dom Zeitstyle getreu gearbeitet hatten. Auf eigene Kosten erbauten und decorirton sie nemlich die Johanneskirche in der Sendlingergasse, interessant durch den ausschweifendsten Reiclithum an Stuccatur und Gem lden, welchen die lebhafte Phantasie dieser in ihrer Zeit berühmten Künstler in Mitte der banausischen H userreihe der Sendlingergasse stellten. Auch das nebenan befindliche Haus, jetzt Pfründneranstalt, welches sie sich selbst erbauten, ist durch seinen unter Missachtung aller architektonischen Grenzen und Gebote an der Wandfl che sich ausbreitenden figürlichen Stuccoreliofschmuck als eines der interessanten Werke jener Zeit zu bezeichnen.