Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
kraftlos, von sch nen Verh ltnissen im Einzelnen wie im Ganzen, bildete dessen Fa9ade ein h ufig verwendetes Vorlegeblatt, welches nur die in neuester Zeit überwiegende Neigung zum Barock kalt und dürftig erscheinen l sst. Auch die Anordnung des Innern ist gediegen und zweckm ssig. Leider l sst sich dasselbe nicht auch von den Privatgeb uden der oberen Ludwigsstrasse sagen, welche zumeist nach Skizzen Klenze’s und unter seiner (wohl nicht allzugründlichen) Aufsicht ausgeführt worden sind. Das gleichwohl berechtigte, ja sogar nothwendige Streben nach Abwechslung führte hier zu mancher künstlerischen Missgestalt, welche vermieden worden w re, wenn der Meister die Müsse gehabt h tte, allen seinen Aufgaben die n thige Durchbildung angedeihen lassen zu k nnen. Es war daher doppelt nothwendig, dass der K nig, welcher keineswegs seine Unternehmungen ahzuschliessen Willens war, sondern vielmehr die bisherigen nur als Anfang betrachtete, neue Kr fte heranzog, um seinen Hufarchitekten einigermassen zu entlasten, wobei er trotz seiner pers nlichen Vorliebe für die classische Kunst mit anerkenneus- werther Universalit t darauf Rücksicht nahm, dass auch andere Stylrichtungen ihre Vertretung fanden. Wenn dabei etwas zu beklagen, so ist es der Umstand, dass der k nigliche Bauherr, über- w' ltigt von dem in Italien Geschauten die Wiedergabe hervorragender Werke Hesperiens der originalen Erfindung seiner Architekten vorzog und so in eine replicirende Str mung gerieth, welche den Vergleich seiner .Th tigkeit mit jener Hadrians in der berühmten Villa Ti- burtina berechtigte. Doch war die reine Nachahmung glücklicherweise nur selten m glich; überall aber wirkte sie auf Conception und Detailbehandlung, manchmal f rderlich, manchmal aber auch l hmend ein. Für den Kirchenbau bot die classische Architektur ausser der Basilika kein Vorbild dar, und schon für die Allerheiligen-Hofkapelle hatte der K nig ein romantisches Motiv ergriffen, das sich ihm freilich unter der Hand in ein byzantinisches verwandelt hatte. Es lag nahe, bei den n chsten Kirchenbauten die übrigen Formen der christlichen Baustyle zu verwenden, und zwar unter Ausschluss des Renaissancestyls. Drei Kirchen, die innerhalb des Lustrums von 1830—1835 begonnen wurden, boten hiezu passende Gelegenheit und wurden drei verschiedenen Architekten übertragen, welche die für den bezüglichen Styl erforderliche Vorbildung besassen oder für den besonderen Zweck zu erwerben hatten, neinlich Fried, v. G rtner, geh. zu Coblenz 1792 und schon seit einigen Jahren als Professor an der Münchener Akademie wirkend (f 1847). Jos. Ohlmüller, geb. zu Bamberg 1791. f 1839 zu München und Gg. Fried. Ziebland, geb. 1800 zu Regensburg, f 1873 zu München. G rtner hatte der romantischen Str mung der zwanziger Jahre huldigend und als Rheinl nder besonders auf den romanischen Styl gewiesen sich in diesem zwar nicht ausführend, aber in Entwürfen