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mit einigem Erfolg beth tigt. Cornelius war auf ihn aufmerksam geworden, und als ihm des K nigs Absicht bekannt wurde, in der Ludwigskirche einen mittelalterlichen Hau herzustellen, welcher ausgedehnte Wandmalerei erm glichte, den jungen Künstler für diesen Bau dem K nige empfohlen. Des Cornelius Conflicte mit Klenze bezüglich der Ausstattung der alten Pinakothek wie des K nigsbaues hatten hiezu den folgenreichen Anlass gegeben, indem im Laufe dieser Arbeit (1830—1840) G rtner des K nigs Gunst in ausser- gew hnlicher Weise gewann, w hrend, sie Cornelius zum Theil durch seinen Schützling verlor. Dass beides in Bau und Ausmalung der Ludwigskirche seine berechtigte Begründung hatte, kann nicht behauptet werden; denn wenn auch zuzugestehen ist, dass Cornelius Fresken daselbst die Bedeutung seiner Glyptuthekmalereien nicht erreichten, so entsprechen sie billigen Anforderungen doch entschieden mehr als der Kirchenbau, welcher die Spuren des Anf ngers keineswegs verleugnen kann. Gleichwohl muss bei der Beurtheilung mit in Rechnung gezogen werden, dass die im Programm liegende Forderung, den Chor nach Art der Sistina oder der Cisterzienserbauten mit einer einfachen Wand abzuschliessen der architektonischen Entwicklung und Wirkung ebenso nachtheilig war, wie die nachtr gliche Reduction des Freskenschmuckes im Querschiff, welche grosse Wandfl chen zu todtem Tapetenmuster verurtheilte. Auch erschwerte der Wunsch des K nigs mehr italienischen Vorbildern als deutschen nachzugehen, dem Künstler die Conception, wenn auch dieser Umstand die schwunglose Gespreiztheit der Anlage und die Armseligkeit der Decoration noch keineswegs entschuldigt. Glücklicher war Ohhnüller mit der ihm zugefallenen Aufgabe der Herstellung der Pfarrkirche in der Au, 1831 — 1839. Langj hriger Classicismus, mit dem dieser als Bauinspector an der Glyptothek sieh hatte vertraut machen messen, hatte in ihm die romantische Anregung und Vorliebe, welche er von seinem Vetter F. C. Rupprecht, dem Restaurator des Bamberger Domes in seiner Heimatstadt empfangen hatte, nicht zurückgedr ngt, und mit einem damals noch seltenen Constructions- und Formverst ndniss loste er seine Aufgabe in diesem Meisterwerk der dreissiger Jahre gothischen Styles. In der Hauptsache an Backsteinbau gewiesen wollte sich Ohlmüller doch nicht entschliessen, durch allzu exclusive Beschr nkung auf dieses Material sich zu jener nüchternen und schlichtbürgerlichen Bauweise zu bequemen, wie sie sonst Südbayern und besonders München zu Ende des 15. Jahrhunderts in seinen Backsteinhallenkirchen zeigt, und die reichere Gliederung des Inneren wie der sch ne an das Freiburger Münster gemahnende Thurm Hessen den gr sseren Aufwand leicht verschmerzen, welchen die reichlichere, gleichw’ohl aber noch immer konomische Heranziehung von Sandstein verursachte. Hier wirkte auch die Malerei nicht st rend auf die architektonische Conception, da sie auf die prachtvollen Lang-