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fenster beschr nkt blieb, welche in der Geschichte der neueren Glasmalerei eine hervorragende Eolle spielen, indem sie zur Wiederbelebung dieser Kunst nicht weniger beitrugen als die Glyptothek und Ludwigskirche zur Begründung des neueren Fresko. Nicht minder glücklich gelang der dritte Kirchenbau in der B onif az ius-B asilika, (1835—1850) durch Ziebland’s sorgf ltige und hingehende Hand. An Genialit t wie Productivit t den architektonischen Künstlergenossen Münchens kaum gleichstehend ersetzte Ziebland diese M ngel durch eine Gewissenhaftigkeit des Studiums, wie sie wenigstens einem G rtner fehlte und wie sie selbst Klenze bei geringeren Aufgaben nicht selten ausser Acht liess. Er war für diese Aufgabe von seinem Bauherrn f rmlich vorgebildet d. h. auf Studienreisen ausgesandt worden, von welchen der fteissige Architekt mit reicher Ausbeute ausgerüstet zurückkehrte. Doch verhielt er sich hiebei keineswegs ausschliessend reproductiv. Auch war es gewiss ein glücklicher Gedanke von seiner Seite, an den constructiv schwachen Stellen der altchristlichen Bauweise wie namentlich in den S ulen lieber vorzugreifen, und die für ihre Funktion unzureichende, weil zu schwache S ulenbildung korinthischer Ordnung durch eine an den romanischen Styl gemahnende Bildung zu ersetzen, w hrend Klenze 'umgekehrt seinen Purismus in dem Entwurf für die Basilika zu Athen bis zu griechischen Formen trieb. Dass die malerische Ausstattung mit dem Architekturstyl durchweg in das richtige Verh ltniss gesetzt w re, l sst sich nun freilich nicht behaupten; doch ist diess wenigstens in der Apsis in erfreulicher Weise gelungen. In die dreissiger Jahre fielen auch mehre Profanbauten. Vorab die Herstellung des n rdlichen Flügels der Residenz, des sog. Festsaalbaues (1832— 1842). Klenze hatte auch hiebei wieder mit der Benützung des bereits Vorhandenen des Churfürst-Maximiliansbaues zu k mpfen, und der Trakt vom Odeonsplatze bis zum Mittelrisalit ist sogar grossentheils nur als Fa^adenverkleidung zu betrachten. Auch am stlichen Ende musste der alte runde Ecktluirm der albertinischen Neuen Veste in seinen unteren Theilen erhalten und eingebaut werden, wie man beim Eingang in das k. Hofsekretariat noch sieht. Die Faijadenansicht aber gewinnt durch den Risalitbau mit der Loggia im Obergeschoss und den reichen Attikenschmuck nicht unerheblich, und wenn uns jetzt das Ganze etwas kalt und nüchtern erscheint, so ist das zum grossen Theil dem durch die Zeitrichtung unvermeidlich beeinflussten Geschmacke zuzuschreiben; denn das Werk ist von solider und ruhiger Sch nheit. Im Innern macht sich zun chst wieder die Abneigung des Baukünstlers gegen entsprechende Vestibül- und Treppenhausbildung bemerklieh, und zwar doppelt durch den Vergleich mit der sch nen maximilianeischen Treppe, welche zu den Hauptzierden der lteren Anlage geh rt. Die stattliche Saalreihe des Obergeschosses aber sucht ihres Gleichen und zeigt den Meister in mannigfacher Erfindungsgabe auf voller