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ihrer halbkl sterlichen Bestimmung. Ohne allen Aufwand ist hier durch geschickte Fenstergruppirung und sonst lediglich durch hübsche Portale eine recht erfreuliche Wirkung erzielt, die noch gewinnen wird, wenn die landschaftliche Umgestaltung des Platzes selbst weitere Fortschritte gemacht haben wird. — Von nicht minder tüchtigen Verh ltnissen, aber etwas mehr modern in der Haltung ist das schon vor dem Universit tsbau hergestellte Blindon-Institut, 1833 — 1835; v llig kahl dagegen ist das Damenstiftsgob ude, welches schon in die Kategorie reiner Nutzbauten im Kasernenstyl gerechnet werden kann, wie es damit auch auf die Vermiothungsrente abgesehen war. Von bleibendem Werthe dagegen erscheint der erste Münchener Versuch in Terracottaverkleidnng an dor Borg- und Salinenadministration, an welchen die Feinheit der Details ausnahmsweise die Sch nheit der Gesammtverlialtnisse erreicht. So hatte sich bis zum Anfang der vierziger Jahre die m chtige Ludwigstrasse mit Geb uden gefüllt, und zwar die innere H lfte gr sstentheils mit Werken von Klenze, die ussere mit Bauten G rtner’s und demnach die innere im classischen und Renaissancestyl , die ussere im romantischen und zwar vorwiegend italoroma- nischen Styl. Es fehlte nur noch der beiderseitige Abschluss am Nord- und Südende, und hier wünschte der K nig italienische Re- miniscenzen zur Geltung zu bringen. Am Südende lehnte sich an das Preysingpalais (Hypotheken- und Wechselbank) ein Wirthshaus, da wo sich Residenzstraste und Theatinerstrasse unmittelbar vor dem ehemaligen Schwabingerthor vereinigten. An der Stelle desselben, welches nothwendig fallen musste, wünschte der K nig, da die Lage ungef hr jener der Loggia dei Lanzi vor Palazzo vecchio und den Uffizien in Florenz entsprach, einen hnlichen Repr sentationsbau und bef rderte es sogar, dass G rtner, welcher 1841—1844 die Feldherrnhalle erbaute, sich beinahe peinlich genau an jenes Vorbild hielt. Nur wurde leider das Ganze durch einen m chtigen Unterbau etwas h her gestellt, und blieb im Innern zwecklos und kalt; denn die beiden Feldherrnstatuen Tilly’s und Wrede’s konnten einen so aufwandvollen Baldachin keineswegs beanspruchen. Es war dabei blos an einen monumentalen Abschluss und an jenes Motiv gedacht, und in ersterer Beziehung der Zweck wohl grossartig erreicht, freilich auch zum Nachtheil des maximilianeischen Traktes der Residenz mit den sch nen Portalen und nicht ohne die Pein einer grellen Dissonanz zwischen dem Neubau und dem anstossenden Preysingpalais (Hypotheken- und Wcchselbank). Drastischer aber konnte das Ende der Altstadt und der Anfang der Neustadt des K nigs Ludwig nicht markirt w'erden, als es hiedurch geschah, so dass es nicht nothwendig war, hier die Inschriften nachzuahmen, welche Hadrian auf die1 beiden Seiten seines Thores in Athen schrieb: „Hier ist Theseus Stadt“ und „Hier ist Hadrians Stadt“. Das Nordende der Strasse aber erhielt als offenes Thor die Nach-