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früher ausgesprochen hatte: „Ich werde nicht eher ruhen, bis München aussieht wie Athen“; denn die Propyl en der athenischen Akropolis waren das ihm vorschwebende Motiv. Klenze hatte schweren Stand, namentlich mit den Pylonen, welche er für n thig hielt, um damit das Hochragende des athenischen Bauwerkes am Rand des Burgfelsens einigermassen zu ersetzen. So sch n aber deren Verh ltnisse für sich, so ist doch nicht zu leugnen, dass sie nicht blos dem Thore, sondern noch mehr der Glyptothek Eintrag thun, welche jetzt noch mehr eingesunken erscheint als früher. Vielleicht würde der Uebelstand ausgeglichen werden k nnen, wenn es dahin k me, dass der ganze Platz in einen Museumshof umgewandelt würde, indem man das Thor und die beiden Geb ude des K nigsplatzes durch einen niedrigen Verbindungsbau Zusammenschlüsse, wobei auch auf einen geeigneten Abschluss des Platzes nach der Stadtseite Rücksicht genommen werden k nnte. Der Gedanke an ein solches Werk wird nicht von der Hand gewiesen werden k nnen, wenn er auch vertagt werden muss, da die Localfrage hinsichtlich der verschiedenen Antikensammlungen immer verwickelter wird und eine Vereinigung derselben, nem- lich des Antiquariums, der Vasensammlung, des Gypsmuseums, der Münzsammlung etc. etc. vom unbestreitbaren Vortheil in administrativer wie wissenschaftlicher Beziehung sein würde. Eine besondere Erw hnung verdienen endlich noch die zahlreichen Bronzedenkm ler, mit welchen der K nig nicht blos w hrend seiner Regierungszeit, sondern bis an seinen Tod die Pl tze Münchens zu beleben bestrebt war. Schon als Kronprinz hatte er Maximilian I. zu bestimmen gewusst, dass dieser 1819 den Modailleur .1. B. Stigl- mayr zu dem Erzgiesser Righetti nach Neapel sandte, wodurch jener Gelegenheit fand, beim Guss der Statue Karl VII. Beobachtungen und Erfahrungen zu sammeln. Nachdem Stiglmayr dann noch in Paris und beim Guss der Blücherstatue in Berlin seine technischen Kenntnisse vervollst ndigt hatte, hatte schon 1824 Klenze den Auftrag erhalten, das kleine Giesshaus zu erbauen, dem 1826 das grosse nachfolgte. Die .erste daraus hervorgehende Leistung Stiglmayr’s, der den Neapolitaner Gius. Marino als Gehilfen herangezogen. hatte, war das Grabrelief der von Martius aus Brasilien mitgebrachten Kinder. Gl nzend bew hrte sich die junge Anstalt 1832 durch den Guss der colossalen Max-Josephstatue nach Rauch’s Modell, mit welcher Ludwig den Reigen plastischer Monumente Münchens in so gediegener Weise erüffnete, dass jenes bahnbrechende Werk in der Folge kaum mehr zu erreichen, geschweige denn zu überbieten war. Ich nehme keinen Anstand sogar zu behaupten, dass mit diesem 1835 enthüllten Bronzewerke sogar das von der Familie Leuchtenberg bestellte Denkmal des Herzogs Eugen von Leuchtenberg, das Thorwaldsen’s Meisterhand für die Michaelskirche in Marmor schuf (1824), übertroffen war, indem sich damit zugleich die classicistische Richtung in der Plastik durch die speciüsch modorne überwun-