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den zeigte. Freilich wusste Thorwaldsen in seinem 1835 im Modell vollendeten Churfürst Max, einem Reiterbilde von h chster Gediegenheit, dem nur leider der ursprünglich projectirte Sockelschmuck in Bronzereliefs fehlt, der Statue dos ersten K nigs einen ebenbürtigen Rivaion an die Seite zu stellen, und es ist nicjit zu verwundern, dass pin so trefflicher Anfang den K nig zu gesteigerter Vorliebe für statuarischen Schmuck dr ngte. Ausw rtige Kr fte aber konnten hiefür, als nur gelegentlich zu gewinnen, nicht ausreichen, auch war in L. Schwanthaler eine so bedeutende einheimische herangewachsen, dass es derselben nicht mehr bedurfte, da sich bald begabte Schüler demselben anschlossen. Schwanthaler selbst war zwar, da er zun chst der plastischen Ausschmückung der Bauten des K nigs seine unglaublich productive Hand zu widmen hatte und hierin bald die anf nglich th tigen Bildhauer zweiten Ranges verdr ngte, von seinem K nige gehalten worden, zun chst sich damit zu besch ftigen, und der K nig selbst dr ngte seine Neigung zu Einzelstatuen vorderhand zurück, wenn auch die vergoldeten Erzbilder im Thronsaal allein schon einer weniger productiven Kraft Arbeit für eine Lebensdauer verliehen h tten. Dann aber nahm den Künstler, nachdem er drei ffentliche Statuen, Tilly und Wrede in der Feldhcrrnhalle und Kreittmayr am Promenadeplatz für München geschaffen hatte, die Bavaria für den Rest seines Lebens ersch pfend in Anspruch. Die übrigen von K nig Ludwig in München errichteten Standbilder, Gluck und Orlando di Lasso, Westenrieder, Schiller, Churfürst Max Emanuel, Klenze und G rtner wurden von Schwanthaler’s Schülern Brugger und Widnmann hergestellt, wie auch die Reiterstatue des K nigs Ludwig selbst von dem letzteren geschaffen worden ist. Es war nicht ohne pers nliche Rücksicht auf den Kronprinzen geschehen, dass K nig Ludwig I. das Wittelsbacher Palais, welches das kronprinzliche sein sollte, im gothischen Styl erbaut hatte. Denn der Kronprinz, nachmals K nig Maximilian II., hatte die Vorliebe für die classische Kunst, wie sie seinen Vater beseelte, entweder nicht geerbt, oder in Folge eines nach anderer Richtung geleiteten Studienganges verloren. Der romantischen Str mung' seiner Jugendjahre entsprechend schw rmte er für das Mittelalter und dessen Kunst, und gefiel sich in dem Gedanken, der letzteren auf irgend eine Weise erneute Lebensf higkeit abgewinnen zu k nnen. Als Kronprinz hatte er dieser Neigung durch seinen Sommersitz Hohenschwangau Rechnung getragen, und in der That aus der churfürstlichen Ruine „Hohenschwanstein“, welche 1820 um 225 fl. auf Abbruch verkauft wurde, aber durch Eintreten des Fürsten L. v. Oettingen-Wallerstein in den Kauf vor der Zerst rung bewahrt geblieben war*), ein zierliches Schloss geschaffen, welches den
*) Aus dem Wallerstein’schen Besitz kam die Ruine 1824 in den des Topo-