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begonnen im Sommer 1856 nach den Pl nen des Oberbaurathes Bürklein, welcher schon 1847—1849 durch das Münchener Bahnhofgeb ude wie durch die hübsche neuromanische Schiessst tte an der Theresienwiese (1852 und 1853) sich als besonders geeignet erwiesen hatte, auf die Intentionen des K nigs einzugehen. Die Facade in Terracotta, reich und vielleicht geschmackvoller als die folgenden Werke, ging eben ihrer Vollendung entgegen, als das gegenübergesetzte langgestreckte Begierungsgeb ude, von demselben Architekten 1856—1859 erbaut, aus dem Boden stieg, und den K nig auf einen ganz andern Plan brachte. Noch ehe nemlich der Bau beziehungsweise die mehrfach inodi- ficirte Terracottaverkleidung des Begierungsgeb udes so weit vorgeschritten war, dass sich ein allgemeineres Urtheil darüber — und dass diess nur abf llig sein konnte, ist Jedermann klar — bilden konnte, fasste der K nig den Entschluss, dem Geb ude ein in den Dimensionen entsprechendes Gegenüber zu schaffen. Seit mehreren Jahren hatte er nemlich einen Lieblingsgedanken, welchen, wie verlautet, auf von Hefner-Alteneck’s Anregung, der th tige Baron Aretin in überraschender Weise verwirklichte, mit besonderer Liebe an’s Herz geschlossen. nemlich die Gründung eines Nationalmuseums, das, im Gegensatz zu den meist fremden Kunstsch tzen, die K nig Ludwig gesammelt, der deutschen und besonders bayrischen Kunst und Kunstindustrie des Mittelalters und der Benaissance gewidmet sein sollte. Die bezüglichen Sch tze der k. Schl sser, seit langer Zeit als veralteter Hausrath missachtet und grossentheils in Speicher zurückgestellt, wie die Erzeugnisse der kunst- und gewerbereichen Bayern incorporirten Beichs- und Bischofsst dte und Kl ster boten dazu so überreiches Material, dass der Gedanke ohne wesentliche Kosten auszuführen und eben besonders opportun deshalb war, weil bei der in ausw rtigen Kreisen wieder erwachten Liebhaberei dafür ein l ngeres Zuwarten leicht zur Verschleuderung geführt haben k nnte. Es zeigte sich auch bald, dass es zur Aufstellung nicht blos würdiger, sondern auch weitl ufiger B ume bedürfte, welche man erst im Schlosse zu Schleissheim suchte, von dessen Benutzung zu diesem Zwecke indess glücklicherweise die Vorstellung ablenkte, dass dadurch die aufzustellenden Kunst- und Gewerbeobjecte dem Studium der Gewerbetreibenden nahezu g nzlich entzogen w ren. Es wurde daher ein Provisorium in der Herzog- Max-liurg geschaffen und Hofbaurath Biedel erhielt den Auftrag, einen grossartigen Museumsbau für das Forum der Maximiliansstrasse auszuarboiten. Leider musste demselben das Taubstummeninstitut auf Kosten der Kabinetskasse zum Opfer fallen, welcher Umstand dem Architekten des Nationalmuseums die Mittel wesentlich verringerte, und da der K nig eine Beduction des Beichthums der usseren Erscheinung am wenigsten wünschte, zum Nachtheil der Solidit t. Immerhin ist das Nationalmuseum ein ansehnlicher Bau