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Kinder und alle Mitglieder seiner Familie bis zur vierten Sippschaft blieben im Kirchenbanne. So unversöhnlich war der Zorn der Päbste! Noch im Jahre 1431 schickten daher die Herzoge Ernst und Wilhelm an den Pabst Martin V Botschafter mit der Bitte, sie von diesem Kirchenbanne, der auf ihnen ruhte, da sie noch in die vierte Sippschaft gehörten, loszusprechen. Ja, im Jahre 1615 setzten sich Herzog Maximilian I dieser Sache wegen mit dem päbstlichen Hofe in einen Briefwechsel und verlangte die Lossprechung des Kaisers vom Kirchenbanne. Er scheint aber seinem Wunsch nicht erreicht zu haben, denn noch jetzt nennen die römischen Kirchenhistoriker Ludwigs Zeitalter ein „erledigter Reich“ (imperium bacans).
Es scheint nicht, dass dem Kaiser sogleich über seinem Grabe ein Denkmal gesetzt wurde; hingegen aber wissen wir aus einer Nachricht des Abtes Volkmar, dass seiner im Jahre 1322 verstorbenen Gemahlin Beatrix sogleich ein Mausoleum im Chore der alten Frauenkirche errichtet wurde. Erst im Jahre 1438 ließ Herzog Albert III daselbst ein Denkmal fertigen, welches von jenem „Meister Hans dem Steinmeißel“ herrührt, der auch im Jahre 1445 unter Abt Kaspar Ahndorfer von Tegernsee jenen ausgezeichneten Marmorsarg für die Stifter der Klosters fertigte, der gegenwärtig über dem Portale der Kirche zu Tegernsee eingemauert ist. Dieser Grabstein, ein Meisterwerk der Bildhauerkunst aus rothem Schlehdorfer Marmor gefertiget, ist noch gegenwärtig vorhanden und befindet sich im Innern des Denkmales, welcher Kurfürst Maximilian I im Jahre 1622 durch den kurfürstlichen Hofmaler Peter Candit und dem