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Steinmetz Hans Krumper von Weilheim in der jetzigen Frauenkirche setzen ließ, wo der horizontal liegende Grabstein durch die Oeffnungen der großen Tumba zu sehen ist.
Aber schon im 16. Jahrhunderte entstand und verbreitet sich die sonderbare Sage, man wisse gar nicht wo der Kaiser beerdiget sei, und seine Grabstätte sei unbekannt. Diese Sage hat sich bis zur heutigen Stunde im Volke erhalten und erlitt im Laufe der Zeit mancherlei Ausschmückungen. So sagt schon Aventin in seinen Annalen, des Kaisers Leiche sitze in der Gruft verborgen auf einem Sessel. Diese Fabel gründet sich wahrscheinlich auf eine gleiche, welche vom Kaiser Karl dem Großen, der ebenfalls im Dome zu Aachen in einem Sessel beigesetzt worden sein soll, erzählt wird. Mehrere bayerische Geschichtsschreiber, z.B. Falkenstein und Bacchiery, schrieben dieß dem Aventin nach, und so bildete sich diese Sage nach und nach im Volke mit dem Zusatze aus, daß der Kaiser an einer unbekannten Stätte begraben sei, und daselbst im Kaiserornate mit Krone und Scepter im Sessel sitze. – Allein fortlaufende unzweifelhafte Urkunden lassen uns über die wirkliche Stätte nicht im geringsten Zweifel. Schon als Ludwig der Brandenburger, des Kaisers Sohn, wie schon oben erzählt, im Jahre 1359 vom Banne losgesprochen wurde, wollte der Bischof Paul von Freising die Gebeine des Kaisers aus der geweihten Erde ausgraben lassen, woraus sich ergibt, daß man damals gewiß wußte, wo die Gebeine des Kaisers ruhten; dieser Ludwig der Brandenburger, welcher im Jahre 1361 starb, wurde, wie L. Guntheim bestätiget, „bei seinem