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Wie aber war das Bild und die Ansicht der innern Stadt zu damaliger Zeit?
München befand sich im 13. Und 14. Jahrhunderte noch in sehr primitvem Zustande, und sah eher einem Dorfe als einer Stadt gleich. Die Häuser waren mit sehr wenigen Ausnahmen alle von Balken, Holz und Lehm erbaut und mit Schindeln eingedeckt, neben ihnen gegen die Strasse heraus Scheunen voll Stroh und Heu, Schupfen, Ställe, Läden, „Fürschuß“ , an denselben überdieß Lauben (Altanen), Freitreppen und Vordächer angebracht. Da Jeder nach eigenem hohen Belieben baute, so waren die Strassen krumm, eng und winkelig, wozu noch der Uebelstand kam, daß durch die sogenannten Kellerhälse und offenen Kellerfenster der Weg für die Fußgänger, der nur aus einem an den Häusern laufenden drei Schuh breiten Fußpfade von Ziegelsteinen, das „rothe Pflaster“ genannt, bestand, unsicher und selbst gefährlich wurde. Die Strassen der Stadt waren ungepflastert, und überdieß befanden sich vor den Häusern Misthaufen und Düngerstätten. Von einer Strassenbeleuchtung war noch gar keine Rede; wer zur Nachtszeit auf der Strasse ging, mußte eine Laterne bei sich tragen. Wir sehen also wirklich das Bild eines Dorfes, nicht aber einer Stadt vor uns.
Bei solch einem Zustande aber mußten Brände sehr verheerend werden, und es wüthete auch wirklich wohl in keiner anderen Stadt das Feuer, oft geschürt durch Mordbrenner, heftiger, als in München. In der Valentinsnacht – vom 13. Auf 14. Februar – 1327 brach in der Pfisterei des Angerklosters ein Brand aus, welcher sich über den Sebastiansplatz, das Kroten=und Rosenthal,