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öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, schlecht erfüllt habe, und er hatte deshalb allerdings den Unwillen des hitzigen und heftigen Herzogs Ludwig der Gebarteten zu befürchten. Denn es war unter Dazwischenkunft des Rathes von München und des Vicedomes von Oberbayern, Konrad des Preisingers, zwischen Stephan und Ernst ein förmlicher Vertrag abgeschlossen worden, daß keiner des Andern Räthe und Diener anders als auf vorausgegangenes ehrliches Absagen feindlich behandeln dürfe, und hatte sich dabei der Rath von München gewissermaßen verbürgt, mögliche Gewaltthätigkeiten zwischen den Herrn zu verhüten. Es wurde daher schleunigst eine Rathsversammlung gehalten und darin bescholssen, eine Deputation an Herzog Ludwig abzusenden, den Vorfall mit dem Pienzenauer zu entschuldigen und den Herzog zu besänftigen. Dieß geschah auch. Aus der getroffenen Wahl und Zusammmensetzung dieser Deputation ersehen wir, daß die aufrührerischen Bürger schon die Oberhand gewonnen hatten; diese Abgeordneten waren: Schrenck, Alrich Dichtl, Wilhelm jprgner, Loenhard Land, Mendelhauser, Pronhauser und nach sechs andere. Unter diesen nämlich benennt Georg Katzmair in seinem Gedentbuch den Dichtl, Jörgner, Lang und Mendelhauser als diejenrigen, welche die ersten Bösen gewesen, die den Lauf zu München allermeist trieben und angefangen haben. An deren Spitze musste Bürgermeister Georg Katzmair treten. Diese kamen nun vor den Herzog Ludwig und sprachen: „Gnädiger Herr! Wir sind bei unserem Volke gewesen, wir haben wahrlich nichts darum gewusst, und es ist uns treulich