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Treue an Eidesstatt angeloben, daß sie mit Leib und Gut der Stadt unentfremdet bleiben, und sich dem, was durch Urtheil Rechtens über sie verfügt würde, unterwerfen wollten. An einem Maisonntage wurden sie hierauf einzeln vor die versammelte Gemeinde berufen, um nach den Bestimmungen des „Stadtrechtes“ gebüßt zu werden. Sechs Tage lang währte die Untersuchung über den Rechnungsauszug, wobei die Angeschuldigten durch ihren Vorspreche, den Rieslin von Weilheim, vertheidiget wurden. Dann wurden die Schuldigen, ungeauchtet der Abmahnungen des biederen und rechtlichen Georg Katzmair, der nur ungerne an diesen leidenschaftlichen Verhandlungen hatte theilnehmen müßen, verurtheilt und zwar die Handwerker in eine Geldstrafe von fünf Pfund Pfennigen, die Vornehmeren aber in bedeutend höhere Summen, und wer sich nicht auf solche Art wollt büßen lassen, mußte in den Thurm wandern.
Hierauf wurde von den aufrührerischen Bürgern ein neuer innerer und äusserer Rath und Ausschuß der Dreihundert eingesetzt. Ulrich Dichtl wurde Bürgermeister, und Georg Katzmair, den man, obgleich er sich in den Verhandlungen wegen des Rechnungsauszuges mit Ulrich Dichtl verfeindet hatte, wegen seiner Kenntnisse nicht leicht entbehren konnte, Andreas Dichtl und Franz Impler zu Stadtkämmerern ernannt.
Das Städtische Gemeinwesen war hiedurch wieder in gesetzliche Ordnung getreten, nur war durch diese Bürger-Revolution das Stadt-Regiment von den Patziziern jetzt in die Hände der Plebejer übergegangen.
Aber bald sollte die Stadt neuen Stürmen entgegengehen.