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sei das Gerücht verbreitet, er liege bereits in dem Thurm. Deß erschrak er „hart.“ Einen Schritt, den er wohl schon längere Zeit erwogen hatte, brachte er schnell zur Ausführung, er flüchtete sich nächsten Morgens, Samstag den 3. August, aus der Stadt, und ritt zunächst nach Tölz zu seinen Freunden. Hier erfuhr er, daß die Münchner, als seine Flucht ruchbar geworden, sogleich seine Güter in der Stadt mit Beschlag belegt hatten, Mit ihm wurden noch als Anhänger der Herzoge die ehemaligen Rathsherrn Konrad Schluder und Mathias Sendlinger aus der Stadt verbannt. Katzmair begab sich sofort zu Herzog Ernst, den er zu Wolfratshausen sand, um bei ihm über dies Gewaltthat Klage zu führen.
Herzog Ernst berief nach einer Beratschlagung, die er hierauf mit seinen Räthen zu Dachau pflog, auf Bartholomä (24. August) eine Landschaft nach Freising, welche beschloß, daß aus ihrer Mitte vierundzwanzig Männer, aus Rittern und Bürgern der Städte und Märkte bestehend, nach München gehen sollten, im nochmals zu versuchen, die Einwilligung derer von München in das Begehren des Herzoges zu erlangen. Am Freitag nach Andreas sollten sie dem Herzoge die Antwort bringen.
Während diese Vermittlung versucht wurde, geschah, wohl ohne Herzogs Ernst Vorwissen, eine Gewaltthat, die wohl nicht geeignet war, den Sinn der Gegenpartei günstiger umzustimmen. Münchner Kaufmannsgüter fuhren, vom Landshuter Markte nach München zurückkommen, auf der Straße gegen Freising; der alte Herzog Stephan selbst war heimlich von Freising weggeritten um ihnen mit siebzig Pferden das Geleit zu geben. Das erfuhr