Alte Bücher

 Seite 179


Münchener Stadtbuch

Der große Bürgeraufruhr in München. 1397 – 1403

Der Herzoge Ernst und Wilhelm mit tausend Pferden gegen Mosach, und unter Herzog Johann mit tausend Pferden gegen Feldmoching, das andere Heer unter Anführung des jungen kriegslustigen Herzogs Heinrich von Landshut über Erding an den Gasteigberg. Am Mondtag den 26. Februar 1403 gelangte die Armee vor München, stürmte die Isarbrücken und schnitt der Stadt das Wasser in den Kanälen ab. Sechshundert Münchener Bürger machten dagegen einen Ausfall aus den Thoren, wurden aber zurückgeschlagen und mussten sich wieder in die Stadt flüchten. Am Aschermittwoch – 28. Februar – zogen die Heere abermals vor München, ohne daß jedoch diesmal die Münchner einen Ausfall machten, nur vier Büchsenschüße fielen in die Stadt. Ein Kampf fand an diesem Tage nicht statt, hingegen aber verbrannten die Belagerer alle Häuser und alle Mühlen um die Stadt, sowie alle aufgeschichteten Holzvorräthe. – Herzog Johann von Straubing zog nach einigen Tagen jedoch über die Isar wieder heim, ohne daß und die Ursache dieses Rückzuges bekannt ist.

Die Belagerung Münchens durch die anderen drei Herzoge, Ernst, Wilhelm und Heinrich dauerte bis zur Zurückkunft Herzogs Ludwig aus Frankreich im Monate April 1403 fort, jedoch ist über die näheren Umstände dieser Belagerung sowie deren Verteidigung keine sichere Kunde auf unsere Zeiten gelangt; jedenfalls scheint sich die Stadt München, obwohl von den Herzogen hart gedrängt und vom alten Stephan ihrem Schicksale überlassen,durch eigenen Kraft gehalten zu haben.

Herzog Ludwig genehmigte mittelst Urkunde, gegeben

 Seite 179