Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Ludwig sich nach Bayern gewendet hatte, und in den Heinrich Kraiburg, Trostberg, Rosenheim, Traunstein, Erding, Neumarkt unzählige Dörfer und Ortschaften in Flammen aufgingen, erklärten am 10. April 1421 die Herzog Ernst und Wilhelm den Krieg, in welchem leider auf beiden Seiten bayerische Fahnen wehten. Die Münchener hzogen nach Bayerbrunn, welches Herzog Ludwig durch Kauf erworben hatte, nahmen es ein, und machten das Schloß dem Boden gleich; von da wendeten sie sich zu den Schlössern Nanhofen, Lichtenberg und Schwalben, welche gleichfalls dem Herzog Ludwig gehörten, eroberten und verbrannten sie. Herzog Heinrich von Landshut aber fiel in die schwäbischen Ortschaften Ludwigs ein, nahm sie gleichfalls ein und verbrannte sie, und erfüllte diese Gegenden mit schauderhaften Gräuel der Verwüstung.
Dem Kaiser Sigmund gelang es zwar, einen Waffenstillstand herzustellen, der von Mondtag nach Kreuzeserhöhung bis Weihnachten 1421 dauerte: einen dauerhaften Frieden aber zu erreichen und den ungesättigten Haß de feindlichen Verwandten zu zähmen oder zu mäßigen, vermochte er nicht. Kaum war die Waffenstillstandsfrist abgelaufen, stand mit Anfang des Jahres 1422 wieder aller unter den Waffen. Selbst die fürchterlichen Verheerungen der Hussiten, welche über den bayerischen Wald her eingebrochen waren und ganz Bayern bedrohten, sowie die Bemühungen des Kaisers Sigmund, welcher von Nürnberg aus Boten an den Herzog Ludwig mit der Weisung sandte, die Fehden abzustellen und vereint mit ihm gegen die hussitischen Ketzer zu Felde zu ziehen,