Alte Bücher

 Seite 192


Münchener Stadtbuch

XVII. Die Bürger von München in der Schlacht von Alling. 1422.

Den Edelherrn und Anhängern Herzog Ludwigs hiezu gedungen worden zu sein. In Folge dessen herrschte daher in München gegen Herzog Ludwig nunmehr Erbitterung.

Unbemerkt zog bereits Hanns Wessenacker, einer der Hauptleute des Herzogs Ludwig mit 700 Pferden auserlesener Krieger aus dem Gebirge am Starnbergersee herab; Herzog Ludwig und sein Sohn, Ludwig der Bucklichte waren mit ihren Rittern und Volk von Ingolstadt her gegen München angerückt, und lagerten schon zwischen der AMper und de Würm unweit Fürstenfeld.

Die Münchener hatten von der ihnen so nahe drohenden Gefahr bis zum frühen Morgen des Donnerstages 17. September 1422 gar keine Ahnung. Da erblickten die Thürmer plötzlich die Flammen der brennenden Dörfer Pasing, Germering, Gauting und Aubing, und gaben das Feuerzeichen. Die erschrockenen Münchener sahen von der Wällen die Feuersäulen dieser Dörfer, welche die Feinde in Brand gesteckt hatten. Es ertönten nun in München die Sturmglocken und rasch erhob und sammelte sich die ganze Bürgerschaft und trat in Waffen, gepanzert und wohl gerüstet mit Lanzen, Schwertern, Armbrüsten und Pfeilen, in Fähnlein eingetheilt und unter Anführung tüchtiger Hauptleute; ihnen trug man vor die alten Banner der Stadt. Es erschienen zu Roß und mit ritterlicher Rüstung die edlen Geschlechter de Stadt, unter ihnen Loren Schrenk, Franz Dichtl, Hans Barth, Hans Pütrich, die Diener, Potschner, Gießer, Ligsaltz, Ridler, Hunderpfund und andere mehr, dazu noch viele ehrenfeste Ritter, voran Kaspar der Torrer von
 

 Seite 192