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Rosse in seiner vollen Rüstung herunter, worüber, der Pole sehr erschrocken war und sich weigerte gleiches zu thun. Allein Herzog Christoph bestand auf seinem Verlangen, und siehe da, der Pole mußte sich erst die Riemen lösen und die Bünde aufschneiden lassen, mit denen er auf sein Pferd gebunden war, worüber großes Gelächter und Spott über den polnischen Woiwoden erfolgte. Nachdem nun auch der Pole abgestiegen war und den Fürsten in deren Hand gelobt hatte, ein freies ritterliches Treffen zu leisten, schwang sich Herzog Christoph mit voller Rüstung in den Sattel, welches der Kaiser und die Fürsten mit Verwunderung sahen, während der Pole mit Hilfe seiner Knechte und mit vieler Mühe auf sein Pferd gebracht wurde. Auf ein mit einem Trompetenstoße gegebenes Zeichen ritten beide Kämpfer so hart aneinander, daß beider Lanzen zersplitterten; aber der Pole war bei zwei Manneslängen hinter sein Pferd in den Sand gestreckt, während Herzog Christoph frei und aufrecht im Sattel sitzen blieb. Lautes Frohlocken des Kaisers und sämmtlicher Fürsten erschallte, und Herzog Christoph erhielt den Dank sammt dem ausgesetzten Preise von 2000 fl.
Der Pole aber ritt des andern Tages beschämt und über schwere Schmerzen des Leibes klagend fort, und starb am dritten Tage hierauf, nachdem er mehrmals ausgerufen hatte: „Es sei der Teufel in diesem langen, schwarzen und magern Herrn gewesen, der habe ihm das Herz im Leibe entzwei gestoßen; denn ein solch starker Stoß sei ohne Hilfe des Teufels nicht zu thun möglich gewesen."