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Das für Herzog Christoph angeregte Mitleid ruhte aber nicht, es stellten die Fürsten dringende Anträge zur Freilassung des Gefangenen. Die Verwandten des fürstlichen Hauses, Herzog Ludwig an ihrer Spitze, bestürmten den Herzog Albrecht mit ihren Bitten, selbst die Landstände Bayerns verwendeten sich für Christophs Befreiung, und sechsunddreitzig Herrn aus der Ritterschaft verbürgten sich für sein künftiges friedliches Verhalten, und bekräftigten ihre Bürgschaft mit einer von allen besiegelten Verschreibung. Da endlich ließ sich Herzog Alb recht erweichen, unterwarf sich dem vermittelnden Spruche der Herrn, welche am 9. Oktober 1472 zu diesem Zwecke unter Vorsitz des Herzogs Ludwig von Landshut im großen Saale des Rathhauses zu Regensburg versammelt waren, und entließ seinen Bruder Herzog Christoph und seine Mitgefangenen, nachdem dieselben nach alter Sitte und Gewohnheit Urphede geschworen hatten, aus der Gefangenschaft, in der sie neunzehn Monate und drei Wochen gelegen waren.
Der runde Thurm aber, in welchem der Sage nach Herzog Christoph gefangen gehalten worden sein soll, wurde, als König Ludwig I. 1832 bis 1842 den Prachtbau der neuen Residenz gegen den Hofgarten zu errichtete, aus historischer Pietät erhalten und in den östlichen Neubau aufgenommen.
Drei Jahre später, im Jahre 1475 am Mondtage nach dem Palmtage (20. März) verglichen sich beide Brüder Albrecht und Christoph aufs Neue, und kamen in freundlichem Einverständnisse dahin überein, daß Herzog Christoph seinem Bruder Albrecht die Alleinherrschaft