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Sorge trage, daß der von Abensberg viel stärker ist als wir, und vielleicht hundert oder mehr Pferde bei sich hat, denn ich kenne den von Abensberg dermassen, daß er Euer Gnaden nicht mit Wenigen begegnen wird, wenn er anders Sorge hat." Herzog Christoph gab ihm hierauf zur Antwort: „Lieber Suntheimer, ich weiß, daß er nicht über zwei Pferde mehr hat als wir, denn ich habe meine gute Kundschaft, daß er auch nicht mehr als sieben Armbrust hat, und wir haben achtundzwanzig; darum, was du thun willst, das thue bald." Der Suntheimer rief auf dieses voll frohen Muthes, er wolle bei seinem Fürsten heute sterben oder genesen, ritt sodann zu dem Eichbaume, und steckte sich wie die anderen einen Zweig auf seinen Sturmhut.
Herzog Christoph sprengte nun mit seinen Begleitern durch das St. Veitsthor in die Stadt Freising und ritt durch die Strassen zum Münchener Thor wieder hinaus. Da erblickten sie bereits den Abensberger mit seinem Zuge herannahen; Herzog Christoph ordnete nun sogleich seinen Zug in der Art, daß im ersten Gliede er selbst allein voraus, im andern zwei, darnach vier, und so immer die Glieder verdoppelt ritten, auf jeder Seite aber vierzehn Armbrustschützen sich befanden. Dann gab er Befehl, daß seine Leute sich nur an die Haupturheber halten, die unschuldigen armen Gesellen aber verschonen sollten. So kamen auf der Straße die Züge beider Gegner neben einander zusammen bis auf die Hälfte des Zuges. Der von Abensberg rief zuerst den Herzog an mit den Worten: „wohl, Herr, wohl, Herr Herzog!" worauf Christoph seinem Trompeter zuschrie: „Nun blase auf mit Schall!"