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Münchener Stadtbuch

XXIII. Herzog Christoph der Kämpfer.

Hader abthun. Herzog Albrecht aber, in seiner Klugheit voraussehend, daß ein Schiedsrichterspruch kaum eine wahre und dauernde Einigung herbeiführen werde, lud den Herzog Christoph zu sich nach München ins Schloß. Christoph kam und während die Landschaft im Rathe beisammensaß, vertrugen sich die beiden Fürsten brüderlich dahin, daß Herzog Christoph die Alleinherrschaft in Bayern seinem Bruder Albrecht gänzlich abtrat, und dagegen die Städte Weilheim und Schongau und die beiden Herrschaften Paal und Rauhenlechsberg auf Lebenszeit zur Nutznießung, sowie auch eine jährliche reichliche Baarzahlung erhielt. Dieser Vertrag — er geschah am 17. Juni 1485 — wurde durch den Spruch der Schiedsmanner bekräftiget. So ward der brüderliche Streit auf immer beendiget.

Herzog Albrecht, der zwar bei der ersten Kunde von dem Tode des Herrn Niklas von Abensberg heftig erschrack, tröstete sich jedoch bald hierüber. Er zog dessen Güter, bestehend aus Stadt und Schloß Abensberg und den Marktflecken Randeck und Altmannstein ein und vereinigte sie mit Bayern nach altem Herkommen, da Herr Niklas von Abensberg der letzte seines Stammes und Namens gewesen.

Von Herzog Christoph aber melden uns die historischen Ueberlieferungen noch mehrere Proben seiner Tapferkeit, seines Muthes und seines ritterlichen Sinnes.

Auf der Hochzeit des Kurfürsten Philipp von der Pfalz mit Margaretha, der Tochter Herzog Ludwigs des Reichen von Landshut, die im Jahre 1469

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