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Münchener Stadtbuch

XXIV. Die Frauenkirche

1468-1488

Bildnisse in der Kirche steht Jörg Gankoffer. Wahrscheinlich ist letzterer sein Familienname; ob er aber aus Polling oder aus Halspach stamme, bleibt dahingestellt.

Am 9. Februar 1468 Nachmittags zwischen zwei und drei Uhr wurde der Grundstein auf der Ostseite der Kirche feierlich gelegt, und von dem Bischofe Johann IV. von Freising, aus dem Patriziergeschlechte der Tulpeck von München, eingesegnet. Das Fragment der Chronik eines gleichzeitigen Mönches erzählt diese Grundsteinlegung also: „Unser Frauen-Sonntag nach Lichtmeß von Apollonia, den neunten Februar.

Am besagten Tag hat unser gnädiger Herr Herzog Sigmund von Bayern gelegt den ersten Stein des löblichen Baues unser lieben Frauen-Pfarrkirche zu München. Denselben Bau man Gott in Lob und Ehre und in die Ehre der lobsamen Jungfrauen Maria angefaugt hat von Neuem und eine größere Kirch von Mehrung des Volks wegen, den die alte Kirch zu eng war, zu vollbringen. Gott der Allmächtige verleihe und gebe gnädiglich die Gnade, daß der löblich und seliglich und ohn männiglich Schaden des Leibs vollbracht werde. Amen. Und waren der Zeit Pfarrer der benannten Pfarrkirchen Meister Ernst Püttrich und Kirchprobst Martin Katzinair vom innern Rath und Andre Sanftl vom äußern Rath. Und zu dem Stein zu legen wurde löblich geläutet, und kam dazu viel männig des Volks zwischen zwei und drei Uhr des Nachmittags; es kam dazu der Pfarrer mit feiner .Priesterschaft löblich mit dem Weihpronnen und Rauch, zu sprengen und zu rauchen den Grund und Gestein."

Und nun begann der Bau. „Meister Jörg, der Maurer

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