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Münchener Stadtbuch

XXIV. Die Frauenkirche

1468-1488

rasch vorwärts. Dennoch hatte er mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen. Gleich Anfangs ergab das Material viele Anstände, indem die Münchener Hafner, zu deren Gewerbe auch das Ziegelbrennen damals gehörte, die Ziegelsteine nur von geringer Güte lieferten. Es mußte daher erst auswärts die nöthige Erfahrung und Kenntnis; dieser Kunst erholt werden, und sah sich der Magistrat überdieß genöthiget, selbst einen Ziegelstadel zu errichten. Nunmehr wurden die Ziegelsteine mit aller Sorgfalt bereitet und dreimal gebrannt, wodurch sie jene Härte und Festigkeit erhielten, die wir noch jetzt an der Frauenkirche bewundern. Die Volksfage aber, daß der Mörtel mit Wein angemacht worden sei, ist lächerlich und entbehrt alles Grundes. Aber auch Meister Jörg scheint Mißtrauen in seine eigene Kraft und Kenntniß gesetzt zu haben und in schwere Sorgen ob der Ausführung des schwierigen Werkes gerathen zu sein. Da nahm er sich vor, „etliche Paue" zu beschauen. Der Magistrat billigte sein Vorhaben und unterstützte es bereitwillig; nicht nur der nöthige Zehrpfenning zur Reise wurde dem Meister Jörg, gereicht, sondern auch seinen Taglohn bezog er während dieser Zeit fort, da die Fahrt ja im Dienste und zum Nutzen der Stadt geschah; zudem wurde ihm, damit er als der Stadt München Werkmeister desto stattlicher auftreten könne, auch ein Stadtsöldner zum Begleiter mitgegeben. Er ging nun zuerst nach Augsburg, wo eben an der im Jahre 1467 begonnenen St. Ulrichskirche gebaut wurde, und von da nach Ulm, dessen Münsterbauhütte so lange berühmt war und in großem Rufe stand.

Als Meister Jörg im Frühjahre 1470 wieder nach

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