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1468-1488
München zurückgekehrt war, wurde mit erneuerter Thätigkeit der Bau der Frauenkirche fortgesetzt, so daß im Herbste 1473 die Mauern schon eine Höhe von 115 Fuß erreicht hatten. Aber die Ausführung des Gewölbes brachte dem vorsichtigen und ängstlichen Meister neue Sorgen. Der Magistrat, die Schwierigkeit und Wichtigkeit des gewaltigen Baues wohl ermessend und die vorgebrachten Vorschläge des Meisters Jörg, das Urtheil anderer tüchtiger Meister zu erholen, würdigend, sendete Anfangs des Jahres 1474 Söldner und Boten aus, „um von Unser Frauen Pfarrkirchenbaues wegen etlich Meister zu werben. Auf die freundliche Einladung erschienen nun in München mehrere weitberühmte Baumeister, zuerst Moriz Ensinger, Münsterbaumeister in Ulm, in der Kunst des Gewölbebaues wohl erfahren, ferner Konrad Roritzer, der berühmte Dombaumeister von Regensburg, der auch schon früher dem Baue der St. Lorenzerkirche in Nürnberg vorgestanden, Friedrich, der Baumeister der herrlichen Unser Frauen-Pfarrkirche in Jngolstadt, und Meister Michel von Pfarrkirchen. Reiflich prüften sie den Plan unseres Meisters Jörg, und erwogen die eingewendeten Bedenken; endlich kamen sie überein in den strittigen Punkten und deß war unser Meister Jörg gar froh. Die Stadt bezahlte den fremden Meistern ihre Reise- und Zehrungskosten, und gab ihnen auch noch vor dem Scheiden ein fröhliches Gelag, das für sie und Meister Jörgs Gesellen ein Pfund und sechs Schilling Pfenninge kostete.
Aber nach einiger Zeit trat eine noch größere Schwierigkeit ein, nämlich die Herbeischaffung der nöthigen Geldmittel. Die Kirchenpröbste hatten viele jährliche Gilten