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Münchener Stadtbuch

XXIV. Die Frauenkirche

1468-1488

und Jmmobilien um eine für damalige Zeit nicht unbedeutende Summe von beiläufig 4500 Gulden verkauft. Diese Summe, sowie die von Privaten gebrachten Opfer waren zum Bau schon aufgewendet und die Quellen des Herzoges Sigmund waren auch schon beinahe versiegt; aller Geldvorrath war bereits erschöpft, ja beträchtliche Schulden waren schon gemacht und wie weit hatte der Bau noch bis zu seiner völligen Vollendung, welche Kosten nahm derselbe noch in Anspruch! Schon war der Bau einige Zeit lang eingestellt. In dieser Bedrängniß wendeten sich die Kirchenvorstände mit Bewilligung Herzogs Albrecht IV. mit einer Bitte nach Rom. Diese Bitte fand Gehör. Pabst Sixtus IV. erließ im Jahre 1479 ein Breve, in dem er allen Gläubigen, die zum Ausbaue der Kirche so viel Beisteuer in eine vom Kirchenvorstand und den Pröbsten aufgestellte Buchse entweder in klingendem Gelde oder an Geldeswerth legen würden, als Jeglicher durch acht Tage zum Lebensunterhalte brauche, nach Empfang der heil. Sakramente einen vollkommenen Ablaß in Form eines Jubiläums von Sonntag Lätare bis zum Sonntag Judiea ertheilte, und zwar sollte dieser Ablaß drei Jahre nach einander zu gewinnen sein. Eine alte Aufschreibung berichtet uns über dieses Jubiläum folgendes:

„Das sing sich an tausend vierhundert und in dem achtzigsten. Da brachten am Samstag vor Lätare zur Vesperzeit die Suffraganen von Augsburg und Briren im Geleit der Klöster und etlicher Priesterschaft die päbstliche Bulle und trugen sie unter dem Himmel mit löblicher Prozession bis auf die Mitte des Marktes; der entgegen ging der Pfarrer von Unser Frauen in löblicher

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