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Münchener Stadtbuch

XXIV. Die Frauenkirche

1468-1488

(nicht Paulmann) noch in der alten Kirche begraben worden seien.

Den Grabstein des Bischosts Johann Tulpeck, ein Meisterstück mittelalterlicher Kunst, haben wir oben in dem Abschnitte über die „alten Münchener Geschlechter" schon erwähnt; es sei uns vergönnt, hier auch jenes des Paumann kurz zu berühren. Dieser Paumann war berühmt als Orgel-, Violin-, Cither- und Flötenspieler, wie auch als Meister auf der Trompete; er ward ob seiner Kunst von mehreren Fürsten berufen, von Kaiser Friedrich III. mit einem golddurchwirkten Kleide, einem Schwerte mit goldenem Gehänge und einer goldenen Kette beschenkt und in den Adelstand erhoben. Vom kunstliebenden Herzog Albrecht IV. hatte er einen Jahrgehalt von 80" Gulden rheinisch. Seine Grabstätte befindet sich an der Südseite der Kirche links vom vorderen Portale, und auf dem Grabsteine, wo er Orgelfpielend, umgeben von einer Harfe, einer Laute und einer Flöte abgebildet ist, steht folgende Jnschrift: „Anno 1474 an St. Pauls Bekehrungs-Abend ist gestorben und hie begraben der kunstreichist aller Jnstrumenten und der Musika Meister Conrad Paumann, Ritter, bürtig von Nürnberg und blind geboren. Dem Gott Genad."

Jm Jahre 1477 hatte die Aufstellung des Dachstuhles begonnen. Hiezu wurde Heinrich der Zimmermeister von Straubing berufen, welcher schon am Allerheiligen Abend 1470 auf zehn Jahre in der Stadt Dienste getreten war. Als Sold erhielt er vierteljährig zwei Pfund Pfenninge, und zu Psingsten noch eigens zwei Pfund Pfenninge für Holz- und Schaitengeld, dann jährlich einen

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