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Münchener Stadtbuch

XXIV. Die Frauenkirche

1468-1488

Fenster konnten nicht mehr genügen, weil sie wegen der vielen Glasgemälde und der Menge Blei zu große Finsterniß in der Kirche verursachten. Ein Theil der Glasmalereien wurde daher entfernt und in Kisten auf das Langhaus gebracht, wo sie größtentheils zerschlagen wurden, die übrigen aber wurden aus den Fenstern herausgenommen, geputzt und ziemlich sinnlos wieder zusammengesetzt. Endlich im Jahre 1777 wurde die alte gothische Kanzel, die am längsten noch allen Stürmen des Zeitgeistes und der Barbarei getrotzt hatte, abgebrochen und durch einen von dem Hofbildhauer Roman Boos geschnitzten plumpen Kasten ersetzt.

Die gründliche Verballhornung der Kirche war somit vollendet.

Aus der Mitte des vorigen Jahrhundertes stammt eine sonderbare und räthselhaft klingende Nachricht über den Fund einer gläsernen Lampe in der Frauenkirche. Diese seltsamen Umstände finden sich in „Dissertation sur une lampe antiquw, trouvée à Munich en -#annèe 1753, écrite par Mr. le Prince de St. Sévère. A Naples, 1756. 4.“ Der Verfasser erzählt folgendes:

„Es war im Jahre 1753, als die Zeitungen die Nachricht mittheilten, es sei in München, als man in der Frauenkirche ein unterirdisches Gewölbe erweiterte, in einem Pfeiler eine noch brennende Lampe eingemauert gefunden worden. Da mir der Fund in Bezug auf mein Lieblingsfach, die Chemie, sehr interessant war, so suchte ich die genauesten Erkundigungen einzuziehen und war so glücklich, durch Herrn Grafen von Wackerbart ein in Holz sehr genau verfertigtes Modell jener Lampe, sowie einen

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