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Münchener Stadtbuch

XXIX. Die Hochzeit Herzog Wilhelm V.

1568.

an der Brust herab. Am Kopfe trug sie ein Häubchen reich besetzt mit Diamanten und Perlen im Werthe von wenigstens 14,000 Scudi.

Der Bräutigam trug Beinkleider mit Wamms und Collet von Brokat mit Silber gestickt, ein Oberkleid von schwarzem Sammt mit Zobelpelz gefüttert, ein Barett mit Perlen und Diamanten besetzt, die wallenden Federn von einer Agraffe von unschätzbarem Werthe gehalten. An der Schnalle des Gürtels, dem Griffe des Degens und Dolches waren von massivem Golde geschmackvolle Verzierungen in erhabener Arbeit angebracht.

In der Kirche an dem außerhalb des Chores in der Mitte aufgerichteten Altare begannen mm die Trauungs-Ceremonien, welche von dem hochwürdigen Kardinale, Bischof von Augsburg abgehalten wurden. Nach beendigter Trauung erfolgte der Rückzug in die herzogliche Burg, die neue Veste, unter dem Jubelgeschrei und Jauchzen des Volkes.

Dort angekommen begaben sich die hohen Herrschaften zur Tafel in der sogenannten Langstube, welche mit den herrlichsten Tapeten behangen war. Die Ordnung der Tafel war folgende: Obenan unter einem reich mit Gold gestickten Thronhimmel saßen der hohe Bräutigam mit der Braut, alsdann folgten auf der rechten Seite herab der Kardinal, Bischof von Augsburg, dann die Abgeordneten der hohen Fürsten, als der Großmeister des deutschen Ordens, dann Karl Graf von Zollern, Gesandter des Königs Philipp von Spanien, Christoph Baron von Losenstein, Gesandter der Königin von Polen, Johann Graf von Schwarzenberg, Haushofmeister und Gesandter des Herzoges von Bayern, dann der Baron von Limburg,

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