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Münchener Stadtbuch

XXIX. Die Hochzeit Herzog Wilhelm V.

1568.

so wollen wir dießmal die Geduld der Leser durch Aufzählung der Speisen und Schaugerichte nicht ermüden; hingegen geben wir dießmal dem muflkfreundlichen Leser das Repertoir der aufgeführten Musikstücke. Beim ersten Gange wurde eine sechsstimmige Motette mit fünf Zinken und zwei Posaunen von der Komposition des Orlando di Lasso gespielt; beim zweiten Gange ein anmuthiges Madrigale von Alessandro Striggio für sechs Posaunen; beim dritten eine Gesangs-Motette von Cyprian de Rore mit Begleitung von sechs Saiteninstrumenten; beim vierten ein zwölfstimmiges Coneert von Annibale aus Padua für sechs Streichinstrumente, fünf Posaunen, einer Zinke und einem angenehmen Positiv; beim fünften Gerichte ein sechsstimmiges Vokal-Madrigal mit Begleitung von sechs Violen di Gamba, sechs Flöten und einem Geigen-Clavieembal; beim sechsten ein Coneert für ein Clavieembal, Posaune, Flöte, Laute, eine Sackpfeife, eine Zinke, eine Viola di Gamba und eine Querpfeife; beim siebenten ein Coneert von zwölf Musikern, die in drei Chöre vertheilt waren, nämlich vier Violen di Gamba im ersten, vier große Flöten im zweiten, einen Dulzian, eine Sackpfeife, eine Querpfeife und ein sanftes Horn im dritten Chore; endlich beim achten Gange verschiedene Quartetten von Orlando di Lasso, welche von ausgezeichneten Sängern vorgetragen wurden. 'Wie wunderlich auch für unsere modernen musikalischen Ohren diese Zusammenstellung von Jnstrumenten erscheinen mag, so muß man doch gestehen, daß die damaligen Musiker in ihre Coneerte große Abwechselung und Verschiedenheit zu bringen verstanden, trotz unsern Coneerten der Neuzeit.

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