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Münchener Stadtbuch

XXXIII. „Ein schöner Lopspruch und Beschreibung von der fürstlichen Hauptstadt München,

gestellt durch Thomas Greill von Steinfeld Carinthium.

Herzog Wilhelm hat ihn bauen lassen,
der ist sehr schön über die Maßen,
darin er selber Hof thut halten,
ordentlich alle Ding verwalten.
Er ist ein Fürst, wie man ihn begehrt.
Krank' und arme Leut er verehrt
täglich mit Kleid, Speis und Trank,
dafür ihm Manches sagt großen Dank.
Nit weit von München der Hauptstadt
Ihr Durchlaucht bauen lassen hat
in ein Holz bei Schleißheim
genannt, jedermänniglich wohl bekannt,
neun schöne Kirchen gar hübsch und fein,
bei einer jeden ein Klausner thut seyn,
die da Tag und Nacht dienen Gott
Sommer und Winter früh und spat.
Jeder Klausner hat bei seiner Zell
ein Gärtel, drein baut er was er wöll,
Blumen und viel andere Sachen,
damit sie ihm die Weil kurz machen.
Auch sieht man in dem Holz gar hell
entspringen die schönste Wasserquell.
Sein Sohn Herzog Maximilian,
der jetzt regiert, sag' ich dir an,
der ist ein Fürst gar fromm und fein,
tapfer, thut auch kurzweilig seyn.
Dieser hat ihm auch bauen lassen
ein'n schön Pallast über die Maßen,
drin er selber Hof thut halten
ordentlich alle Ding verwalten. —
 

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