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und die große Pest. 1634.
ung der katholischen Ceremonien und Gebräuche befragte. Hierauf begab er sich in das Jesuiteneollegium, woselbst er des Pater Rektors lateinische Anrede in der nämlichen Sprache beantwortete. In der Kirche frug er nach den Gründern des majestätischen Gebäudes. Als er nun vernommen, daß Herzog Wilhelm der Stifter des Hauses und Tempels gewesen, und daß dieser an der Stelle, wo man sich eben befinde, begraben sei, war seine weitere Frage, wo das Mausoleum des Stifters zu sehen sei? Und als der Rektor dem Könige eröffnete, daß nach des Stifters Willen außer dem Bilde des Gekreuzigten ein weiteres Denkmal nicht errichtet worden, zollte König Gustav Adolf dieser Demuth seine volle Bewunderung. Nach Beendigung des eben gehaltenen Gottesdienstes drängte sich eine Menge Volkes an die Schranken des Hochaltares. Der König wollte die Ursache dieses Gedränges wissen, und erfuhr durch den Rektor, daß das Volk nach geendigtem Amte heran zu kommen pflege, um die Besprengung mit dem Weihbrunnen zu empfangen. Gustav Adolf beobachtete aufmerksam den Verlauf dieses Gebrauches, und stellte sofort viele Fragen über den Sinn und Zweck des katholischen Ritus an den Rektor. Alle diese Gespräche führte der König in lateinischer Sprache. Hierauf wendete er sich vom Hochaltare weg zu jenem des heil. Ignaz, dem er in dem Augenblicke nahe kam, als der pontifieireiche Priester bei der Wandlung eben die heilige Hostie erhob, so daß die gesammte den König umgebende Menge, sich zu Boden werfend, dem heiligen Sakramente ihre Anbetung bezeugte, welches ingleichen auch von dem Rektor des Hauses ge-