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Münchener Stadtbuch

XXXIV. Die Schweden in München, 1632,

und die große Pest. 1634.

dieses Haus heißt schon im Stadtgrundbuche vom Jahre 1449 „das Gröndl", und im Grundbuche vom Jahre 1572 „die Gron," unbekannt aus welcher Veranlassung. Wahrscheinlich waren an dem Hause das man später mit dem wirklichen Absteigquartiere des Königs Gustav Adolf am Marktplatze verwechselte, seinem Namen entsprechend schon in älterer Zeit drei Kronen angemalt, wozu dann noch ein späterer Maler irrthümlich das seinige beitrug, indem er bei einer Restauration die alten drei Kronen in schwedische umwandelte, wonach die Sage nun augenscheinlich erst fix und fertig dastand!

Die Stadt München hatte inzwischen an der verlangten Brandschatzung nicht mehr als 90,000 Reichsthaler erlegt, indem der Ueberrest der eingeholten Kontributionsbeiträge zu besonderen Geschenken für die habfüchtigen schwedischen Generäle verwendet werden mußte. Mehr konnte zur Zeit nicht erlegt werden, denn alle Mittel der Stadt und der Bürger waren auf das Aeusserste erschöpft. Die Bürger fürchteten, und nicht ohne Grund, es möchte deshalb der Stadt Uebles widerfahren; denn Pfalzgraf Friedrich, der sogenannte Winterkönig, der gegen den Kurfürsten Maximilian, welcher ihm Böhmens königliche Krone entrissen, den größten Haß trug, hatte um seine Rache zu befriedigen, dem Könige Gustav Adolf dringendst angerathen und darauf gedrungen, die Stadt anzuzünden und die vier Hauptthore und die kurfürstliche Residenz in die Luft sprengen zu lassen. Wirklich wurden hiezu schon Vorbereitungen getroffen; es waren an den betreffenden Stellen bereits Gruben gegraben, um sie mit Pulver anfüllen zu lassen, und das an der Stadtmauer

 

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