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Münchener Stadtbuch

XXXIV. Die Schweden in München, 1632,

und die große Pest. 1634.

verheerte und beinahe zu einer Wüste machte. Da erfolgte am 7. September 1634 die entscheidende Schlacht von Nördlingen, worin die Schweden total geschlagen wurden, die Hälfte ihres Heeres auf dem Schlachtfelde blieb, und ihr Feldherr Gustav Horn in bayerische Gefangenschaft gerieth. Bayern war auf lange Zeit von den Schweden befreit. Da erschien ein neuer noch schrecklicherer Feind vor den Thoren Münchens, die Pest.

Es sei dem Verfasser vergönnt, ehe er den unsäglichen Jammer dieser Tage beschreibt, über das frühere Auftreten der Pest in München in Kürze zu berichten.

Es war im Jahre 1348, ein Jahr nach Kaiser Ludwigs Tod, als fürchterliche Naturereignisse und Trübsals Europa erfüllten und erzittern machten. Am 25. Jänner desselben Jahres Nachmittags begann ein Erdbeben, welches vierzig Tage lang mit abwechselnden Stößen alle Länder erschütterte; Berge senkten sich und fällten mit ihrem Schutte die Thäler aus; ganze Städte versanken in die Tiefe des Abgrundes, namentlich in Kärnthen die Stadt Villach; Flüsse traten aus und veränderten ihren Rinnsal; viele tausende von Menschen wurden von ihren einstürzenden Häusern erschlagen, und in Oberbayern allein stürzten die Mauern von mehr als zwanzig Städten und Schlössern zusammen. Allein kaum waren diese Schreckenstage vorüber, als ein noch größeres Unheil kam. Genuesische Schiffe brachten die Pest aus dem Morgenlande nach Italien. Die Krankheit zeigte sich an einer dunkelfärbigen Beule, besonders unter der Achsel; der davon befallene starb längstens am dritten Tage. Diese

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