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Münchener Stadtbuch

XXXIV. Die Schweden in München, 1632,

und die große Pest. 1634.

5000 Personen, die Männer und Frauen gesondert gehend, mit großer Andacht, „mit weinenden Augen und doch frohlockendem Herzen," — wie uns das Fragment einer Chronik der Stadt München erzählt, — in großer Prozession zu dem würdigen Heiligthume auf den Berg nach Andechs. Dem frommen Gebete wich endlich die Seuche. Herzog Johann war aus Furcht von München nach Haidhausen geflüchtet, wo ihn aber dessenungeachtet am 18. Dezember 1463 der Tod fand.

Alten Chroniken nach herrschte auch in den Jahren1515 und 1517 in München die Pest, worüber in der ehemaligen Wiskapelle hinter der St. Peterskirche eine Votivtafel vorhanden gewesen war. Ebenso im Jahre 1572 in Folge eines großen Nothjahres.

Während des dreißigjährigen Krieges trat sie in München zuerst im Jahre 1628 auf. Am 28. September dieses Jahres starb plötzlich eine Dienstmagd des kurfürstlichen geheimen Vicekanzlers Richel, und man erkannte am Leichname die Spuren der Pest; sogleich aber wurden die strengsten Vorsichtsmaßregeln angeordnet, das Haus wurde gesperrt, die Seelnonne, der Arzt, der Bader und überhaupt alle Personen, welche mit der Verstorbenen Umgang gepflogen hatten, wurden abgesperrt, und so griff dießmal dieses Uebel ausser wenigen Personen nicht weiter um sich.

Das Jahr 1634 brachte aber die Pest als Kind des Krieges in ihrer vollen zerstörenden Wuth.

Ganze Strecken Landes waren während dieser Kriegsläufe unbebaut geblieben, da es theils an Leuten zur Arbeit fehlte, theils die Landleute das nöthige Getreide

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