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und die große Pest. 1634.
München abgeschickt worden waren, kehrten ungeachtet ihres Eidschwures und trotz mehrfältiger Aufforderung nicht mehr zurück, sondern verblieben ruhig zu Hause bei ihren Familien und Anwesen. Die Schweden beschlossen nun, ihre oftmals gemachten Drohungen wahr zu machen, die Geiseln zur Armee abzuführen, und sie unter die Obersten zu vertheilen. Wirklich wurden sie am 16. Juni 1633 zu Fuße unter starker Militärbedeckung von Augsburg weg nach Biberbach, des folgenden Tages aber nach Donauwörth transportirt, wo sie bis zum 25. Juni verblieben, dann aber unter Bedeckung von I0O Musketirern und paar» weise gefesselt mit der Armee nach Nördlingen geführt wurden. Herzzerreißend sind die Schilderungen, welche sie von ihren Leiden und den Mißhandlungen machten, denen sie ausgesetzt waren und noch ferner zu erdulden erwarten mußten. „Sie bitten nur zu Gott," — heißt es in einem dieser Briefe, — „daß, weil er sich alles Gericht und Rache vorbehalten habe, ihnen kein ungeduldiger Himmelschrei ausbreche, der ihn vermöge, seine Waffen auf alle die zu wetzen, so sie in diese Noth gesteckt und so, erbärmlich sitzen lassen."
Doch wurde ihnen nach vielen Bitten erlaubt, am 29. Juni wieder zwei Abgeordnete, den Jesuiten Andreas Brunn er und den Handelsmann und Rathsherrn Hartman Reischl an den Kurfürsten nach Braunau abzusenden , nachdem sich die übrigen Geiseln schriftlich für deren Zurückkunft innerhalb längstens drei Wochen „mit Leib und Blut" verbürgen mußten. Allein auch diese Verhandlungen, die mit dem Bürgermeister Max Ridler von München gepflogen wurden, nahmen einen untröstlichen