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Münchener Stadtbuch

XXXIV. Die Schweden in München, 1632,

und die große Pest. 1634.

Ausgang, da dieser wohl einen Nachlaß an der noch schuldigen Kontribution anstrebte, was der schwedische KomMandant in Augsburg verweigerte, aber eine Zahlung als zur Zeit unmöglich darstellte. Auch in Braunau beim Kurfürsten waren alle Bemühungen, Geld zu erlangen, fruchtlos. Doch hatten ihre Bestrebungen wenigstens zur Folge, daß die Geiseln am 27. August wieder von Nordlingen nach Augsburg zurücktransportirt wurden. So verstrich das ganze Jahr 1633.

Am Anfange des Jahres 1634 wurden vom Kurfürsten und von der Stadt München neue Abgeordnete, nämlich der Höfkammerrath Wangereck und der Stadtschreiber Melchior Erhard abgesendet, welche die Sache dahin schlichteten, daß man den schuldigen Rest mittelst Salzlieferungen abtragen wolle, zu welchem Ende mit den beiden Stadtpflegern von Augsburg Jakob Stenglin und Paul von Stetten, dann den Handelsleuten Hans und Jeremias Buron er, Georg Hunold's Erben, Otto Lauginger und Heinrich Thenn die Uebereinkunft getroffen wurde, gegen Empfang von 49,765 Scheiben Salz an den schwedischen Gouverneur Georg aus dem Winkel und den Obersten Pfuhl eine Summe von 141,000 Reichsthalern zu erlegen.

Durch diese Ubereinkunft war zwar die Befreiung der Geiseln noch nicht bewerkstelliget, vielmehr mußten sie noch in der Gefangenschaft verharren, da theils wegen Mangels an Pferden, theils wegen der Kriegsverhältnisse und der Pest nicht mehr als 1,100 Scheiben Salz geliefert werden konnten; aber ihr Schicksal war doch durch eine

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