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1. Der Der große Residenzbrand im Jahre 1674.
in das nahe Kloster der Theatiner zu flüchten. Ehe dieses aber geschah, bat die Kurfürstin den Marquis de Beauvau, ihr nur einige Tropfen Wasser zu verschaffen, da sie in Folge der Aufregung ganz erschöpft war. Erst nach längerem Suchen fand Marquis de Beauvau endlich einen kleinen Rest Wasser in einer Wasserflasche, von welchem sie, dann der Kurprinz und die Prinzessin, und dann Fräulein de la Perouse jeder einen Schluck nahmen.
Das Feuer hatte sich, nachdem endlich Hilfe herbeigekommen war, zwar von seinen Endpunkten zurückgezogen, hingegen aber wüthete es nunmehr mit vollster Heftigkeit in den inneren Haupttheilen der Residenz, nämlich in den sogenannten Kaiserzimmern, welche in weniger als einer halben Stunde gänzlich zusammenbrannten. Von da stürzte sich das Feuer auf einen Saal, welcher den Uebergang in einen andern Theil der Residenz bildete. Hier verbrannte eine große Menge von Kostbarkeiten von unermeßlichem Werthe Gemälde, Statuen und andere Kunstwerke alter und neuer Zeit. Hierunter befand sich ein Meisterwerk Albrecht Dürer's, das Gemälde der Himmelfahrt Mariä, welches Kurfürst Maximilian I. im Jahre 1613 von den Dominikanern in Frankfurt um eine sehr große Summe erkauft hatte, wogegen er denselben eine Kopie dieses Gemäldes von Paul Juvenel übergab; ferner ein Werk von eingelegter Arbeit, das auf fünfzigtausend Thaler geschätzt war und im dreißigjährigen Kriege König Gustav Adolf von Schweden, als er in München anwesend war, aus Besorgniß es zu beschädigen, hinweg zu nehmen sich nicht getraute, obgleich er großes Verlangen darnach trug.