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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
Schaaren bis auf 1000 Mann, diese Schaaren vergrößerten sich rasch unter dem Namen der „Landesvertheidigung abgedankte bayerische Soldaten gesellten sich zu ihnen und unterwiesen sie in der Führung der Waffen, und tüchtige junge Manner, als Georg Plinganser, Meindl, Xaver Oertel und andere traten an ihre Spitze. In wenigen Wochen standen 20,000 —30,000 Landleute unter den Waffen, und der Kampf gegen die österreichische Unterdrückung begann.
Wir unterlassen es, hier die Geschichte des Aufstandes des bayerischen Volkes zu erzählen, sondern wollen nur die Schicksale Münchens berichten.
Im Allgemeinen war in der Haupt- und Residenzstadt München ziemliche Ruhe, wenn auch die Einwohner dieser Stadt gerechten, aber ohnmächtigen Grimm im Herzen trugen. Der kaiserliche Oberst von Mendt, ein kluger und vorsichtiger Mann, hielt in der Hauptstadt gute Ordnung und Zucht.
Die Landesvertheidiger hatten sich unterdessen mit abwechselndem Glücke geschlagen; ja in der letzten Zeit hatten dieselben unter Plingansers Führung große Vortheile bei Braunau, Altötting und Schärding errungen, so daß der Weg nach München ihnen offen stand. Die ganze Macht des Landsturmes, fast 40,000 Mann stark, setzte sich, nachdem sie den Uebergang über die Innbrücke bei Treuburg nach einem hartnäckigen Scharmützel errungen hatten, gegen München in Bewegung. Der Plan und die Verabredung ging dahin, sich auf St. Johannes des Täufers Tag, den zweiten Tag nach Weihnachten, mit dem Heere der Gebirgsbauern vor München zu vereinigen,