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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
Streitbegier nicht zu bändigen war, und begeistert für die augenblickliche Befreiung Münchens, widersetzten sich dieser Anordnung; ja als der Oberkommandant Hans Maier ihrem ungestümen Drängen nicht nachgab und auf dem klugen und umsichtigen Beschlusse beharrte, wurde er von den Tölzer Schützen sogleich seines Kommandos mit der Drohung entsetzt, daß er sich nicht mehr vor ihnen blicken lassen dürfe, wenn er nicht in Stücke zerhaut oder erschossen werden wolle. Die übrigen Offiziere und Beamten wurden unter gleicher Drohung zum Vorrücken genöthigt. Als der Zug vor Bayerbrun angekommen war, beschlossen die Oberländer, anstatt des entsetzten Hans Maier den Pfleger Alram zu ihrem Oberkommandanten zu wählen, was derselbe jedoch ablehnte. Dadurch waren die Oberländer nunmehr ohne alle militärische Oberleitung; denn die von unsern bayerischen Geschichtsschreibern aufgestellte Behauptung, sie seien unter der Anführung des französischen Hauptmannes Gauthier gestanden, entbehrt alles Nachweises und aller Wahrheit.
Das begeisterte Drängen der Oberländer, die Vereinigung mit der niederbayerischen Armee nicht abzuwarten, sondern heute noch den Zug nach München anzutreten, stützte sich hauptsächlich auf die Nachrichten, die sie aus der Stadt selbst durch den angeblichen Abgeordneten der Münchener Bürgerschaft, den Weinwirth Johann Jäger im Thal, Mitglied des äusseren Rathes, erhalten hatten, und der ihnen die Zustimmung und Mitwirkung der Münchener Bürger zugesichert hatte. Dortselbst bestand nämlich eine heimliche Verschwörung. Ein Theil der Bürgerschaft hatte sich wieder in der Stille bewaffnet, es war verabredet,