Alte Bücher

 Seite 43


Münchener Stadtbuch

II. Die alten Geschlechter Münchens.

den Jahren 1397 – 1403, den wir weiter unten in einem besonderen Abschnitte beschreiben werden, standen die Dichtl auf Seite der demokratischen Partei, und der Bürgermeister Georg Katzmair führt in seinem Gedenkbuche über diese Unruhen vier Bürger aus diesem Geschlechte, nämlich Ulrich Dichtl, Hans Dichtl den jungen, Franz und Andre Dichtl unter den ärgsten Revolutionären, oder wie er sagt, als „die ersten Bösen, die den Lauf zu München allermeist trieben und angefangen haben, und noch allermeist thun“, an.

Im Jahre 1447 war Franz Dichtl Bürgermeister. Dieser ist der Stifter des feierlichen Umganges, welcher in der Kirche zu U. l. Frau alle Donnerstage nach vorausgegangenem Hochamte noch gegenwärtig gefeiert wird. Die Stiftung wurde von Herzog Albrecht III. durch Urkunde, ausgestellt am Freitag vor dem heil. Pfingsttage 1447, bestätiget.

Nachdem dieses Geschlecht zu Anfang des 16. Jahrhundertes das Bürgerrecht in München aufgegeben, saß es zu Tutzing am Starnbergersee und zu Fußberg.

Schluder.

Auch diese gehörten schon frühzeitig unter die vornehmen Bürgergeschlechter Münchens.

Ainwich der Sluder war in den Jahren 1295, 1296 und 1297 Stadtrath in München und wurde später Herzogs Rudolf Rentmeister (Finanzminister). Er war es, der, wie wir unseren Lesern in einem der folgenden Abschnitte näher vorführen werden, im Jahre 1302 auf Befehl seines Herzogs das Schloß Schiltberg überfiel

 Seite 43