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Sendlinger Mordweihnachten. 1705 - 1715.
reichische Jnfanterie von vorn einen allgemeinen Sturm auf die Verhaue. Jedes Haus, jeder Zaun, jede Hecke, jeder Graben wurde mit Wuth vertheidiget, gewonnen und wieder verloren; endlich wurden die Verhaue vom Feinde nach einem mörderischen Kampfe genommen, und der kleine Rest der Bauern zog sich auf seinen letzten Stützpunkt, den Kirchhof, zurück, wo die Kirchhofmauer ihre Brustwehr bildete. Hier fochten sie, entschlossen ihr Leben theuer zu verkaufen, mindern Muthe der Verzweiflung ihren letzten Kampf; nur wenigen gelang es zu entfliehen, sie sanken fechtend Mann an Mann in blutigen Reihen als Heldenbrüder!
„Ein Schlachten war's, nicht eine
Schlacht zu nennen!"
Die vier Offiziere starben den Degen in der Faust, indem sie mit ihren Kriegern bis auf den letzten Mann ausharrten. In diesem schauerlichen Kampfe sielen auch die vierunddreißig Zimmerleute aus der Au neben einander wie Brüder, die sich auch im Tode nicht verlassen, unter den Streichen der Mörderbande!
Das blutige Trauerspiel des heil. Christtages war um die Mittagsstunde geendet; achthundert Leichen der patriotischen Gebirgsbewohner deckten die Felder und den Kirchhof von Sendling. Dort schlafen sie ihren Heldenschlaf unter den noch erhaltenen Grabeshügeln; der Ruhm aber, den sie sich erwarben, und ihre hohe Vaterlandsliebe leuchten als ein unvergänglicher Stern für alle Zeiten in den Blättern der bayerischen Geschichte!
Spät am Abend, als schon die kalte Winternacht hereingebrochen war und die feindlichen Mörder den Kampfplatz